Allen Schnöseln und Abkassierern zum Trotz: Werte wie Ehrlichkeit, Anstand und Respekt sind keinesfalls passé. Für die meisten zählen sie heute gar mehr als Status und Geld – und zwar nicht nur zu Hause, sondern gerade da, wo dergleichen oft als Zusatzzuckerl gilt: am Arbeitsplatz. Vor fünf Jahren zeigten Studienergebnisse des Hamburger Forschungsprojekts RespectResearchGroup, dass Respekt seitens des Vorgesetzten an zweiter Stelle der Dinge steht, die sich Arbeitnehmer wünschen (nur „interessante Aufgaben“ zählen mehr). Gleichzeitig fehlte es ihren Antworten zufolge viel zu oft an Wertschätzung und Anerkennung.
Um Unternehmen zu Veränderungen anzuregen, entwickelten die Hamburger Forscher eine Art Respekttest, eine Liste mit zwölf Aussagen zum Verhalten des Vorgesetzten wie etwa „behandelt mich fair“, „vertraut mir, dass ich eigenständig und selbstverantwortlich gute Leistung bringe“, „erkennt mich als vollwertiges Gegenüber an“, „geht offen und ehrlich mit mir um“. Mehrere Studien zu Voraussetzungen von Respekt am Arbeitsplatz, zu Führungsbildern oder Wertevorstellungen von Geführten erhärten seitdem die Erkenntnis: Ein respektvolles Miteinander ist essenziell für eine gute Arbeit – zum Beispiel bei Problemlösungen, die Kreativität erfordern, oder bei der Verzahnung der Arbeit, etwa in multinationalen Teams.
Die Erkenntnisse der vergangenen Jahre veranlassten Professor Niels Van Quaquebeke, der zu den Gründern der Respektforschungsgruppe gehört, schon in der Ausbildung neue Weichen zu stellen. An den privaten Hochschulen Kühne Logistics University und Bucerius Law School in Hamburg unterrichtet…
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