Hat Langeweile einen Sinn?

Langeweile ist nicht harmlos – sie ist ein Stresszustand. Dennoch können Betroffene neue Energie aus ihr gewinnen und sie für Selbstreflexion nutzen.

Eine Katze liegt träge, mit ausgestreckten Pfoten, da
Auch Menschen könnte es helfen, weniger gegen Langeweile anzukämpfen. Besser ist es, den Leerlauf zu akzeptieren © Kilito Chan/Getty Images

Nichts sei dem Menschen so unerträglich wie Langeweile, befand einst Blaise Pascal. Der gelangweilte Mensch fühle „das Nichts, seine Verlassenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere.“ Der französische Denker stand mit seiner Meinung nicht allein da. Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard schrieb: „Was Wunders denn, dass alles Üble mehr und mehr um sich greift, sintemal die Langeweile zunimmt und Langeweile eine Wurzel allen Übels ist.“

Anders als in philosophischen…

Sie wollen den ganzen Artikel downloaden? Mit der PH+-Flatrate haben Sie unbegrenzten Zugriff auf über 2.000 Artikel. Jetzt bestellen

Langeweile eine Wurzel allen Übels ist.“

Anders als in philosophischen Werken tauchte Langeweile lange Zeit nur selten als Thema psychologischer Literatur auf. Zwar hat der Amerikaner Joseph Ephraim Barmack sie als einer der Ersten bereits in den 1930er Jahren experimentell untersucht. Er glaubte, sie rühre von einem Mangel an äußeren Stimuli. Doch zwischen 1926 und 1980 kam im Durchschnitt weniger als ein wissenschaftlicher Artikel pro Jahr zu dem Thema heraus. So blieb die Gemütsverfassung ungenau beschrieben und kaum eingegrenzt. Die dazu vorliegenden Überlegungen lassen sich zu vier Konzepten zusammenfassen:

Dem psychodynamischen Konzept zufolge setzt Langeweile ein, wenn der Mensch unfähig ist, sich seiner Wünsche bewusstzuwerden. Diese Wünsche stellen eine Bedrohung dar und werden deshalb verdrängt. Zwar sucht die Person nach einer Ersatzbefriedigung in ihrem Umfeld, scheitert jedoch zwangsläufig.

Beim existenziellen Konzept gibt es gewisse Parallelen zu dem philosophischen Verständnis der Langeweile. Jean-Paul Sartre und andere existenzialistische Denker formulierten es Mitte des 20. Jahrhunderts. Demnach fühlt sich ein Mensch reiz- und antriebslos, weil er kein Ziel besitzt und keinen Sinn im Streben sieht. Diese Art der Öde taucht nicht bloß ab und zu auf. Sie ist ein Dauerzustand, ja ein Lebensumstand.

Vertreter der sogenannten Arousal Theory nehmen an, dass Langeweile eintritt, weil es im Umfeld nicht genug stimulierende Reize und interessante Anknüpfungsmöglichkeiten gibt. Anhänger des kognitiven Erklärungsansatzes sehen es genau umgekehrt: Die Langeweile geht nicht von der Umwelt aus – sondern vom Individuum. Sie sprechen dabei der Aufmerksamkeit eine Schlüsselrolle zu. „Aufmerksamkeit ist der kognitive Prozess, mithilfe dessen wir sowohl mit der Außenwelt als auch mit unserer Innenwelt in Austausch treten – so liegt es nahe, dass sie im Kern einer Definition von Langeweile liegen muss“, sagt der kanadische Psychologe John Eastwood. Gemeinsam mit Kollegen hat er im Fachjournal Perspectives on Psychological Science folgende Definition vorgeschlagen: „Langeweile ist der unerfüllte Wunsch nach befriedigender Tätigkeit. Ihr Ursprung liegt in der Unfähigkeit, unsere Aufmerksamkeit erfolgreich auf etwas zu bündeln.“ Dass wir hin und wieder nichts mit uns anzufangen wissen, liegt also offenbar an fehlgesteuerter Konzentration.

Wenn die Gedanken wandern: Langeweile kann kreativ sein

Eastwood beruft sich unter anderem auf ein Experiment von Robin Damrad-Frye und James Laird an der amerikanischen Clark University aus dem Jahre 1989. Damals wurden Probanden aufgefordert, dem Vorlesen eines Artikels zu lauschen und sich den Inhalt zu merken. Die Wissenschaftler ließen während des Versuchs nebenan einen Fernseher laufen. War der Apparat laut geschaltet, reagierten die Probanden frustriert: Sie konnten sich nur schwer konzentrieren und machten die Lautstärke des Fernsehers dafür verantwortlich. Unerwartetes geschah, als die Forscher bei anderen Freiwilligen das Fernsehgerät leiser stellten. Auch hier wurde die Aufmerksamkeit der Probanden unterbrochen. Aber während im ersten Teil der Studie der Störfaktor auf der Hand lag, war er im zweiten weniger auffällig – und die Teilnehmer erklärten sich ihre schwächelnde Aufmerksamkeit nunmehr mit Langeweile. „Bereits subtile Ablenkung und Störung der Konzentration werden mit ihr in Verbindung gebracht“, sagt Eastwood.

Basierend auf diesen und ähnlichen Beobachtungen, wollen Eastwood und sein Team an der University of York in Kanada eine neue und vereinheitlichte Theorie des Leerlaufs erarbeiten.

Dabei wollen sie mit ihren Erkenntnissen nicht nur dem gelangweilten Individuum helfen. „Durch die Erforschung der Langeweile lernen wir die Funktionsweisen der Aufmerksamkeit – eines grundlegenden kognitiven Prinzips – verstehen“, sagt Eastwood. Er und sein Team hoffen, darüber hinaus zu systematischen Sicherheitsvorkehrungen im öffentlichen Raum beitragen zu können – etwa zu besonderen Maßnahmen für Piloten und Sicherheitsinspektoren. Denn Langeweile ist mehr als eine alltägliche Irritation – sie ist ein Stresszustand. Während der Eintönigkeit produziert der Körper Stresshormone wie das Kortisol. Darüber hinaus steigen Puls und Blutdruck. „Unseren Beobachtungen zufolge ist Langeweile stressiger als Traurigkeit“, berichtet der Neurowissenschaftler James Danckert an der kanadischen University of Waterloo.

Britische Wissenschaftler dokumentierten eine folgenschwere Wirkung des Gemütszustands. Annie Britton und Martin Shipley vom International Center for Health and Society des University College London beobachteten: Menschen, die sich regelmäßig langweilen, sterben tendenziell früher. Die englischen Gesundheitsforscher haben im Rahmen einer Langzeitstudie die Daten von mehr als 7500 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes unter die Lupe genommen. Die Frauen und Männer waren zu Beginn der Studie zwischen 35 und 55 Jahre alt, hatten keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wurden bis zum Jahr 1988 mehrmals zu ihrem Arbeitsalltag befragt. Die Wissenschaftler verfolgten das Wohl der Freiwilligen anschließend bis April 2009. Von jenen Teilnehmern, die in den Befragungen wiederholt angegeben hatten, sich bei ihrer Arbeit häufig und anhaltend zu langweilen, waren elf Jahre später überdurchschnittlich viele verstorben. Die britischen Forscher errechneten für sie ein zweieinhalbfach erhöhtes Infarktrisiko.

Achtsamkeit: Quellen der Aufmerksamkeit erschließen

Danckert und Eastwood verstehen Langeweile auch als Vorgang biochemischer Prozesse. Bislang sind diese zwar noch nicht genügend untersucht. Doch seit den 1990er Jahren ist bekannt: Bei monotonen Aufgaben wird das Belohnungszentrum des Gehirns wenig aktiviert. In diesem Teil des Gehirns wird bei neuen Reizen das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Ein Dopaminmangel kann daher mit Langeweile zusammenhängen, glauben Danckert und Eastwood.

Ein möglichst genaues Verständnis dieser Vorgänge ist wichtig, weil das Gefühl der inneren Leere auch chronisch sein und zu zahlreichen weiteren Problemen führen kann, darunter zu psychischen Erkrankungen. Schnell gelangweilte Menschen besitzen eine höhere Anfälligkeit für Depressionen und Angstzustände. Ebenso für Alkoholismus, Spielsucht, Essstörungen, Aggression sowie Wut. Sie verfügen über weniger ausgebildete soziale Fähigkeiten und bringen tendenziell – je nach Alter – schlechtere Leistungen in Schule und Beruf. Anhaltende Antriebslosigkeit kann auch auf schwere Lebenssituationen hinweisen. „Erzieher, Therapeuten und Pflegepersonal sollten Äußerungen von Kindern, Schülern oder Klienten hinsichtlich Langeweile ernst nehmen“, betont Eastwood.

Wenn Langeweile in schwächelnder Aufmerksamkeit wurzelt, kann sie durch die erfolgreiche Steuerung der Konzentration besiegt werden. Doch Wissenschaftler sind sich noch nicht sicher, wie wir uns gegen den Leerlauf wappnen können. Derzeit empfehlen sie unter anderem die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie. „Achtsamkeit könnte als Intervention helfen, um Aufmerksamkeitsquellen zu erschließen“, mutmaßt die amerikanische Psychotherapeutin Nicole LePera in ihrer Analyse.

Nicht nur Forscher ergründen die Möglichkeiten der Konzentrationsstärkung. Es scheint, dass selbst unser Gehirn nach Wegen sucht, seinen Fokus zu erhalten. Bisweilen ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Dafür bedienen wir uns eines ebenso simplen wie verrufenen Mittels – des Kritzelns. Mit Stift und Papier sind wir kreativ zugange, ohne es zu merken. Gerade wenn wir uns mit einer Aufgabe unterfordert fühlen, sind die schnörkeligen Sonnen, Blumen und Ornamente von großem Nutzen: Die Kritzeleien helfen, unsere Konzentrationskapazitäten im richtigen Maße auszulasten. So schweifen die Gedanken nicht ab. Nebenbei zu zeichnen hält uns wachsam, so die britische Psychologin Jackie Andrade von der Plymouth University.

Gedankenreisen machen kreativ

Aber auch wenn wir die Gedanken in der Langeweile schweifen lassen, muss uns dies nicht zwangsläufig lahmlegen. Kreativität und Langeweile schließen sich nicht aus. In Die fröhliche Wissenschaft hielt Friedrich Nietzsche anno 1882 fest, dass Künstler und die „Kontemplativen aller Art“ Langeweile sogar nötig hätten, um große Werke zu vollbringen. Heute ziehen die Psychologen nach und beobachten: Die unausgefüllten Stunden können als Inkubationsphase kreativer Prozesse dienen – dank des Abschweifens unserer Gedanken. Während des sogenannten mind-wandering ist unsere Aufmerksamkeit stärker auf die eigenen Gedanken und Gefühle fokussiert als auf die sensorischen Informationen unserer Umwelt. Neurowissenschaftler sprechen von einer Abkopplung der Wahrnehmung.

„Diese Gedankenreisen führen zu erheblichen Verbesserungen beim Aufarbeiten zuvor ungelöster kreativer Problemstellungen“, schreibt eine amerikanische Forschergruppe. Sie forderte ihre Probanden zunächst auf, sich ungewöhnliche Verwendungsoptionen für verschiedene Objekte vorzustellen, zum Beispiel für einen Ziegelstein. Anschließend bekam eine Gruppe anstrengende Aufgaben gestellt, die ihre volle Konzentration erforderten. Die andere Gruppe musste monotone Aufgaben erledigen. Die Gedanken dieser Probanden schweiften unweigerlich ab. Dann sollten sich die Freiwilligen noch einmal ungewöhnliche Verwendungsmöglichkeiten für die Gegenstände ausdenken. Die Gruppe, der zuvor langweilig gewesen war, wartete nun mit 41 Prozent mehr kreativen Ideen auf. Offensichtlich hatten ihre Mitglieder bei der öden Tätigkeit unbewusst an der ursprünglichen Aufgabenstellung weitergearbeitet. Auch andere Studien belegen: Wer mit seinen Gedanken häufiger auf Wanderschaft geht, schneidet in Kreativitätstests überdurchschnittlich gut ab.

Ebenso wie Langeweile kreatives Verhalten fördern kann, kann sie auch zu positivem Handeln animieren. Sie „ist eine der großen Triebkräfte der Geschichte und heute so mehr als je zuvor“, schrieb der Philosoph Bertrand Russell in Eroberung des Glücks. Wir sollten daher nicht gegen ihre unschönen Symptome ankämpfen. Wer den Gemütszustand akzeptiert und annimmt, kann aus ihm neue Energie schöpfen. Sei es, indem er ihn in eine Zeit der Entspannung verwandelt oder für Selbstreflexion nutzt. Wie es bereits ein Poet den Philosophen und Psychologen voraushatte: „Langeweile ist ein böses Kraut – aber auch eine Würze, die viel verdaut“, bemerkte Johann Wolfgang Goethe.

Literatur

  • John Eastwood, Shelley Fahlman u.a.: Development and validation of the multidimensional state boredom scale. Assessment, 1/20, 2013, 68–85

  • John Eastwood, Alexandra Frischen u.a.: The unengaged mind: Defining boredom in terms of attention. Perspectives on Psychological Science, 7/482, 2012, 482–495

  • Nicole LePera: Relationships between boredom proneness, mindfulness, anxiety, depression, and substance use. The New School Psychology Bulletin, 2/8, 2011, 15–25

  • Clayton R. Critcher, Thomas Gilovich: Inferring attitudes from mindwandering. Personality and Social Psychology Bulletin, 9/36, 2010, 1255–1266

„Langeweile signalisiert: Wir müssen etwas verändern“

Wie entsteht Langeweile? Und was können wir dagegen tun? Ein Gespräch mit John Eastwood, Professor für Kognitive und Klinische Psychologie an der York University in Toronto

PSYCHOLOGIE HEUTE Herr Professor Eastwood, wie sehen Ihre aktuellen Studien aus?

John Eastwood Derzeit führen wir zwei Untersuchungen durch. In der einen arbeiten wir mit Probanden, die zu Langeweile tendieren, beispielsweise Menschen mit Aufmerksamkeitsdefiziten. Sie füllen Fragebögen aus und erledigen Aufmerksamkeitstests. Wir versuchen herauszufinden, welche Aufmerksamkeitsprozesse mit der Neigung zur Langeweile zusammenhängen. Erste Beobachtungen zeigen, dass es die sogenannte selektive Aufmerksamkeit ist. Also die Fähigkeit, sich auf relevante Reize zu fokussieren und irrelevante auszublenden.

Gleichzeitig arbeiten wir an einer zweiten Studie, bei der wir Probanden, die grundsätzlich nicht zu Langeweile neigen, in den Zustand der Langeweile versetzen. Anschließend bitten wir auch sie, Aufmerksamkeitstests zu machen. In dieser Studie möchten wir feststellen, welche Aufmerksamkeitsprozesse wiederum in der konkreten Situation der Langeweile eine Rolle spielen. Hierzu haben wir allerdings noch gar keine Auswertungen vorliegen. Da müssen wir uns noch gedulden.

PH Einige Forscher sprechen der Langeweile positive Eigenschaften zu. Sie sind da eher vorsichtig. Wieso?

Eastwood Meiner Meinung nach ist Langeweile ein grundsätzlich aversiver und unerwünschter Zustand. Gelangweilt sein ist keine positive Situation. Was allerdings positiv sein kann, ist unser Umgang mit der Öde. Insofern kann Langeweile durchaus Anstoß für Positives sein.

PH Liegt darin ihr Zweck?

Eastwood Alle unsere Gefühle sagen uns etwas über unseren Zustand innerhalb unserer Umwelt. Angst weist auf Gefahr hin. Traurigkeit deutet auf einen Verlust. Was also signalisiert uns Langeweile? Ich denke, Langeweile signalisiert: Wir müssen etwas ändern. Sie macht uns darauf aufmerksam, dass eine sinnvolle Beziehung zu unserem Umfeld zusammengebrochen ist. Der Mensch braucht aber gerade diesen Dialog, diesen Austausch mit seiner Umwelt, um sich wohlzufühlen. Eine irische Forschergruppe hat gezeigt: Wenn Menschen sich langweilen, neigen sie dazu, auf die Suche nach Sinn und Bedeutung zu gehen. Langeweile scheint also durchaus nützlich zu sein.

PH Wie sieht eine gelungene Reaktion auf Langeweile aus?

Eastwood Wenn wir den Fernseher anmachen, dann mag das die Langeweile zerstreuen – aber es stellt keinen positiven Austausch mit unserem Umfeld her. Wenn wir uns langweilen, sollten wir uns lieber fragen: Wieso fühle ich mich von meiner Umwelt entkoppelt? Gibt es einen anderen und für mich besseren Ort, an dem ich gerade sein könnte? Welcher bedeutungsvollen Aufgabe könnte ich momentan nachgehen? Das wäre eine gelungene Reaktion auf Langeweile.

PH Moderne Technologien lenken uns immer wieder ab und streuen unsere Aufmerksamkeit auf viele verschiedene Vorgänge. Werden wir dadurch anfälliger für die Öde?

Eastwood Es ist für unsere Aufmerksamkeit sicherlich förderlicher, Situationen zu meiden, in denen sie von vielen verschiedenen Reizen hin und her gerissen wird. Wir schauen beispielsweise laute, schrille Kinofilme, die unsere ganze Aufmerksamkeit in Beschlag nehmen. Anschließend jedoch sind wir so an diese Reizkulisse gewöhnt, dass wir Probleme entwickeln können, in gelungenen Austausch mit unserer Umwelt zu treten, wenn uns diese nicht ähnlich interessant erscheint.

PH Welche Umgebung tut unserer Aufmerksamkeit gut?

Eastwood Die Natur stimuliert sie auf sanfte Weise. Man kann schon fast poetisch sprechen: Sie liebkost unsere Aufmerksamkeit. Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten nach einem Aufenthalt in der Natur bei Aufmerksamkeitstests besser abschneiden.

PH Haben Sie einen Tipp für uns, wie wir Langeweile möglichst verhindern können?

Eastwood Versuchen Sie ein Leben voller Bedeutung und Kohärenz zu leben. Fragen Sie sich: Was sind meine Werte? Was ist mir besonders wichtig? Und versuchen Sie jeden Tag etwas entsprechend den eigenen Wertvorstellungen zu unternehmen.

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 10/2013: Was haben wir falsch gemacht?