Im Fokus: Ungelesene Stasi-Akten

Nur wenige Menschen aus der früheren DDR haben bis heute die eigenen Stasi-Akten gelesen. Woher rührt die Zurückhaltung? Dagmar Ellerbrock im Interview

Der Blick durch ein rundes Fenster in das Stasi-Unterlagen-Archiv in Chemnitz
Ein Ausschnitt des Stasi-Archivs: Viele Akten bleiben ungelesen. © picture alliance/dpa | Kristin Schmidt

Frau Ellerbrock, in meiner Familie hegen mehrere Familienmitglieder den Verdacht, dass sie im Visier der Staatssicherheit der DDR waren, aber die ­eigenen Akten eingesehen hat noch niemand. Überrascht Sie das?

Bevor mein Kollege Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und ich mit unserer Studie begannen, hätte es mich schon überrascht. Als westdeutsch sozialisierte Historikerin bin ich davon ausgegangen, dass die Menschen, sobald sie die Möglichkeit haben, diese…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 10/2023: Raus aus der Erschöpfung