„Und dann geht es darum, wer wie viel aus dem Kühlschrank gegessen hat“

Astronauten fehlt die Erdung? Weit gefehlt! Laut Weltraumpsychologin Alexandra de Carvalho zeigt sich im Weltall vor allem das Menschliche.

Astronauten stehen im Warteraum und ziehen sich die Schutzkleidung an
Was kann man tun, damit Astronautinnen und Astronauten sich wohlfühlen? Eine Frage für die Weltraumpsychologie © Cassandra Klos

Frau de Carvalho, Sie sind Psychotherapeutin, arbeiten aber auch als Psychologin in der Weltraumforschung. Wie kam es dazu?

Ich habe mich schon als Mädchen für diesen Bereich interessiert – Astronautin zu werden fiel aber aus, dafür wird mir beim Autofahren schon auf der Rückbank zu schnell übel. Im Psychologiestudium habe ich eine Besichtigung bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA gewonnen und dabei erfahren, dass sie auch Psychologinnen und Psychologen beschäftigen. Nach einem Praktikum beim…

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und dabei erfahren, dass sie auch Psychologinnen und Psychologen beschäftigen. Nach einem Praktikum beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt habe ich dann als Studierende in der dortigen Forschungsabteilung gejobbt. Hier bin ich in Berührung mit Einrichtungen gekommen, die auf der Erde Testmissionen durchführen. Heute arbeite ich unter anderem beim Österreichischen Weltraum-Forum, dem ÖWF, einer Organisation, die Weltraumforschung über sogenannte Analogmissionen betreibt. In diesem Bereich sind viele Studierende und Freiwillige beschäftigt.

Analogmissionen finden auf der Erde statt, simulieren aber in extremen Umgebungen die Bedingungen im All. Dazu werden Missionen in sogenannten Habitaten durchgeführt, die Aufenthalten auf dem Mars oder Mond nachempfunden sind. Damit will man Technik und Instrumente testen, aber auch die Belastbarkeit der Menschen prüfen. Richtig?

Genau. Beim ÖWF wählen wir Psychologen – meist sind wir etwa fünf – beispielsweise die Teams oder Individuen für diese Missionen aus, trainieren sie und begleiten sie im Missionsablauf. Dabei erfassen wir täglich so etwas wie: Wie viel haben die Teilnehmenden geschlafen? Wie leistungsfähig fühlen sie sich? Haben wir das Gefühl, dass die Aufmerksamkeit beeinträchtigt ist? Gibt es Krisen, Konflikte? Wir versuchen, die Teams so anzuleiten, dass sie die Dinge eigenständig lösen können, wir aber einen guten Überblick haben.

Es gibt zudem immer mehr Vereinigungen, die Analogmissionen durchführen, für die mache ich auch mal Selektionen oder Trainings. Mein Tag sieht aber zu 80 Prozent so aus, dass ich als Psychotherapeutin Menschen ambulant psychotherapeutisch behandle. Die Tätigkeiten als Weltraumpsychologin fallen mal wochenweise an, viel kann man remote erledigen – was tatsächlich der Realität entspricht: Wenn wir Menschen auf den Mars oder Mond schicken würden, fliegt die Psychologin ja auch nicht mit.

Warum ist die Psyche ein so wichtiger Faktor im All?

Menschen in einer extremen Umgebung müssen auch extrem gut in dieser klarkommen. Wenn ich jemandem sage: „Leb eine Zeitlang in der Sauna“, oder: „Geh ein Jahr lang auf eine Ölbohrinsel“, würden viele antworten: „Oh, ich weiß nicht.“ Man hat ja so eine Vorstellung davon, dass das Leben dort uns auf verschiedenen Ebenen belastet. Und das ist bei solchen Missionen verstärkt der Fall. Ab einem gewissen Punkt kann das sehr belastend werden: Wir können perfekte Raketen, Habitate, was auch immer bauen, aber wenn die Menschen, die wir mitnehmen, nicht kooperieren, nicht funktionieren, wenn sie nicht stabil sind oder durchdrehen, können wir das nicht gut auffangen. Deshalb schaut man sich genau an, welche Einflüsse es gibt und wie man die Leute psychisch unterstützen kann.

Je länger und weiter weg man Menschen schicken will, desto wichtiger wird das. Wenn ich nur zwei Wochen oder einen Monat im All bin, ist das total aufregend und ich bin wahrscheinlich viel weniger psychisch belastet, als wenn ich ein Jahr lang in einem Habitat eingesperrt bin. Bei Aufenthalten auf dem Mars werden die Leute noch viel länger von Familie und Freunden getrennt sein.

Teilnehmer einer Analogmission für den Weltraum, üben für ein Sporttraining auf engstem Raum
Um ins Weltall fliegen zu dürfen, muss hart trainiert werden – körperlich als auch zwischenmenschlich.
Teilnehmer einer Analogmission für den Weltraum, üben für ein Sporttraining auf engstem Raum
Um ins Weltall fliegen zu dürfen, muss hart trainiert werden – körperlich als auch zwischenmenschlich.

In Ihrem Buch Mission Fühlen versammeln Sie Kenntnisse aus der Weltraumpsychologie und zeigen, was sich davon auf unseren Alltag übertragen lässt. Es geht um Dinge wie Einsamkeit, Motivation, das Zusammenleben in Gruppen, den Umgang mit Ressourcen, Kommunikation. Sind das auch die zentralen Themen in der Weltraumpsychologie?

Daran orientiere ich mich, ja. Früher, in den 1960er und 1970er Jahren, als man erstmals angefangen hat, über Psyche im Weltall zu sprechen, ging es vor allem um Leistungssteigerung: Wie mache ich die Menschen psychisch stabil, damit sie liefern? Heute geht es zunehmend auch darum, was man tun kann, damit Astronautinnen und Astronauten sich wohlfühlen, und da spielen all diese Dinge eine Rolle – wie teilweise in unserem Alltag auch.

Viele Menschen wollen Astronaut werden, nur wenigen gelingt es. Die ESA hat zuletzt 2021 selektiert – 17 Personen aus mehr als 22500 Bewerbern. Was unterscheidet die, die es schaffen, von anderen?

Es gibt Parameter, die man beeinflussen kann: Was kann ich gut, kann ich gut technische Probleme lösen, wie viel weiß ich? Habe ich einen guten Lebenslauf? Welche Erfahrungen bringe ich mit? Es gibt aber auch Aspekte bei der Selektion, die sich unserem Einfluss entziehen – zum Beispiel können Knochendichte oder Augeninnendruck im All zu unguten Veränderungen führen.

Dadurch, dass sich so viele Menschen bewerben, ist der Pool an Personen extrem groß. Die Auswählenden können sich also ganz detailliert jene aussuchen, die wirklich alle Parameter erfüllen, die man möchte. Und am Ende ist es auch Glück – Glück, Zufall und eine Korrelation aus verschiedenen Faktoren, die ich mitbringe.

Für kurze Einsätze brauche ich andere Persönlichkeiten als für drei Jahre in einer Marsrakete zum Beispiel. Wer das aushalten soll, muss sich auch bei Netflix wohlfühlen und darf kein Problem damit haben, nicht immer auf Achse zu sein.

Warum ist die Zusammensetzung eines Teams, das eine Marsmission simuliert oder perspektivisch für längere Zeit im All ist, so entscheidend?

Wir suchen ja nicht nur Individuen, sondern Menschen, die zueinander passen. Sie sollten ein ähnliches Verständnis von gewissen Sachen haben, aber auch nicht komplett gleich sein. Wenn ich sechs Leute habe, alle natürliche Führungspersonen, fehlt jemand, der einfach nur Dinge umsetzt. Wenn ich sechs sehr kreative Menschen auswähle, gibt es niemanden, der ein bisschen Struktur hineinbringt. In den Teamtrainings schauen wir deshalb immer: Welche Persönlichkeitsstrukturen stecken in der Gruppe, wo gibt es Lücken und wie kompensieren wir diese? Das ist ein wichtiger Bestandteil unserer Auswahl- und Trainingsprozesse.

Dadurch, dass die Umgebung so extrem ist, können Dinge, die im irdischen Alltag nicht so wichtig sind, regelrechte Dramen auslösen. Sie nennen Schmatzgeräusche als Beispiel.

Man muss sich vorstellen: Man sitzt auf sehr engem Raum aufeinander und hört dreimal täglich beim Essen ein richtig unangenehmes Schmatzgeräusch – spätestens nach vier, fünf Tagen kriegt man einen Rappel, sobald man sich an den Tisch setzt. Deshalb achten wir darauf, Menschen auszuwählen, die sich gut an die Gewohnheiten einer Gruppe anpassen können – oder sich durch Eigenheiten anderer Menschen nicht so gestört fühlen. Hilfreich ist auch, dass man weiß, wie man sich verhält, damit andere nicht genervt sind, also zum Beispiel nach Nutzung die Toilette zu reinigen oder keinen Spülstapel zu hinterlassen. Zudem muss es möglich sein, strittige Themen in einer freundlichen Form anzusprechen. Wenn Menschen das Gefühl haben, sie müssen Dinge aushalten, die sie nerven, werden sie wütend. Gute Kommunikationsfertigkeiten sind wichtig.

Je weiter wir uns von der Erde entfernen, desto länger dauert der Austausch von Nachrichten. Bei Marsmissionen liegt die Übermittlungszeit bei rund zehn bis zwanzig Minuten pro Richtung. Was hat das für Folgen?

Kommunikation verändert sich sehr, je mehr Distanz wir räumlich, örtlich haben. Wenn wir mit einem Team nicht mehr so stark im Kontakt sein können, wird dieses Team autonomer und trifft mehr eigene Entscheidungen. An sich ist das nicht schlimm, weil diese Teams trotzdem in ihrer Art und Weise leistungsfähig sind, aber man kriegt sie nicht mehr so gut mit und kann entsprechend nicht so gut reagieren, etwa bei Konflikten.

Was lässt sich aus dieser distanzierten Kommunikation etwa für unsere Arbeit im Homeoffice ableiten?

Die Chatprotokolle bei den Missionen legen zwei wichtige Faktoren nahe: dass ich wirklich klar und strukturiert kommuniziere, also sage: Was will ich, was brauche ich, was ist total wichtig? Und dass ich die zwischenmenschliche Ebene nicht vernachlässige, also nett zu meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bin, zum Beispiel auch mal E-Mails mit Smileys schicke, herzlich oder freundlich bin, mich auch mal bedanke.

Sie schreiben, dass Einsamkeit und Isolation während einer Raumfahrtmission als zentraler Risikofaktor gelten, Astronautinnen aber tatsächlich nicht wirklich darüber klagen. ­Warum?

Man geht, wenn man das so beschreibt, natürlich von jahrelangen Missionen aus, die künftig stattfinden könnten. Bei kürzeren Missionen sind die Effekte weniger groß, da ist es ein bisschen wie bei einem Auslandsjahr.

Für mich ist der zentrale Aspekt bei Gruppen generell die Beziehung zueinander, nicht die Quantität der Menschen. Wie bin ich mit den anderen qualitativ im Kontakt? Fühle ich mich frei? Kann ich sagen, wie es mir geht? Wir bekommen von den Teams oft die Rückmeldung: Wir vermissen unsere Familie, aber wir fühlen uns nicht per se isoliert, weil wir untereinander eine gute Verbindung haben.

Man gibt Menschen, die sich einsam fühlen, immer schnell den Tipp: „Geh hin und rede mit Leuten.“ Aber so funktioniert das nicht. Es gibt Menschen, die wahnsinnig viel mit anderen reden und sich super einsam fühlen, weil die Art der Gespräche, die sie führen, einfach keine schöne Qualität ­hat. Für mich persönlich ist auch eine total vereinsamende Erfahrung, wenn ich etwas erzähle und der andere sofort sagt: „Ja, bei mir ist es so und so.“ Wo ist da die Resonanz? Wie wäre es, wenn man eine Rückkopplung gibt, etwas sagt zu dem, was der andere gerade erzählt hat? Das sind Kleinigkeiten, die viel dazu beitragen können, dass wir uns weniger isoliert ­fühlen.

Was läuft im All besonders gut, was auf der Erde gesellschaftlich vernachlässigt wird?

Dass man tatsächlich einfach alle Notfälle durchgeht und klare Strukturen hat. Man kann das auch bei sich selbst probieren. Allerdings würde ich nicht empfehlen, in eine Haltung zu rutschen, in der man sich jede Katastrophe ausmalt, sondern einfach nur grob zu schauen: Was brauche ich in einer Krise, was könnte mir grundsätzlich helfen, etwa der Kontakt zu bestimmten Personen oder körperliche Bewegung, und wie kann ich sicherstellen, dass ich das habe?

Ich habe mal den Vortrag einer Astronautin gehört, die meinte: „Letztlich wird sich die ganze Zeit um uns gekümmert. Ganz viele Menschen versuchen, dass es uns gutgeht, weil wir natürlich auch funktionsfähig bleiben sollen.“ Menschen geht es generell besser, wenn andere sich um sie kümmern. Das könnten wir mitdenken, bei der Arbeit, in der Familie, je nachdem wo man gerade ist: Wie kann ich mich um diese Gruppe kümmern? Was kann ich dazu beitragen, dass es den Menschen gutgeht?

Bei Analog- und richtigen Missionen sind alle Ressourcen begrenzt, sozial, räumlich, materiell. Was beeinträchtigt uns besonders?

Es trifft uns vor allem in den Bereichen, in denen wir Gewohnheiten haben: Wenn ich jemand bin, der jeden Morgen seine Dusche braucht, gerne auch länger, dann leide ich noch mal ganz anders, wenn das nicht geht. Oder das Frühstück: Manche brauchen ihr Lieblingsmüsli, und wenn das nicht zur Verfügung steht, wirkt sich das auf ihre Laune aus.

Ich würde mich, wenn ich mich in eine so extreme Umgebung begebe, vorher gut hinterfragen: Was sind Dinge in meinem Alltag, über die ich gar nicht so nachdenke, aber die mir wirklich wichtig sind? Und wie kompensiere ich sie, wenn sie fehlen? Das ist etwas, das man sich auch beim Urlaub mit Freunden fragen kann: Was brauche ich, was ist essenziell für mich, damit ich mich selbst reguliert bekomme? Und wie kann ich das in der Struktur, in der ich bin, hinbekommen?

Um in Verbindung zu bleiben mit uns selbst und unserer ­Umwelt, brauchen wir Sinneserfahrungen – die bei diesen ­Missionen fehlen. Wie verändern wir uns unter diesen Bedingungen?

Wir deprivieren. Das heißt, wir stumpfen allmählich ab und ziehen uns immer mehr zurück, was langfristig zu psychischen Problemen führen kann. Menschen brauchen sensorische Einflüsse von außen. Ich muss etwas riechen, tasten, hören. Auf einer ganz einfachen neurobiologischen Ebene stimulieren diese Eindrücke permanent mein Gehirn, das die Reize ja verarbeiten muss. Und sobald Sinneseindrücke auf mich einwirken, verbinde ich damit auch etwas, sie lösen Gedanken, Erinnerungen, Gefühle aus, sie regen mich auf vielerlei Weise an.

Zudem sind wir natürlich Systeme, die auf unsere Umgebung reagieren. Wenn diese Reize fehlen, fährt sich unser Gehirn letztlich einfach herunter. So eine Situation fördert auch eine depressive Symptomatik, eine Niedergeschlagenheit: Ich werde apathisch. Das Gegenteil davon ist: Ich bin verbunden mit mir, mit anderen Menschen, mit meiner Lebensumgebung. Und dafür brauche ich Sinnlichkeit.

Was kann man in solchen Fällen beispielsweise tun?

Ich würde immer mit Substituten arbeiten: Manche holen sich zum Beispiel einen Plastikbaum, wenn die Begegnung mit der Natur fehlt. Man kann sich mittels virtueller Realität auch in einen Wald stellen. Oder wir haben, als ich noch Studierende war, in einer Bettruhestudie, bei der die Teilnehmer drei Monate nur im Bett liegen mussten, zum Beispiel eine Box gebastelt, in die man fassen und etwa ein Blatt oder einen Ast fühlen konnte, um sensorischen Input zu bekommen.

Können wir einer monotonen Umgebung wie dem Eis oder dem All etwas abgewinnen? Es gibt ja auch im Alltag eher monotone Situationen oder sogar Lebensphasen.

Ich kann versuchen, mich abzulenken, durch Sport oder Musik etwa, einen Fokus auf die Zukunft legen – und ich kann versuchen, eine Perspektive dafür zu entwickeln, was ich sonst in meinem Alltag habe, was ich sonst so wahrnehme, wenn es mich bereichert.

Ich würde zudem immer empfehlen, mit Struktur zu arbeiten: Wir Menschen brauchen eine Tagesstruktur, und idealerweise ist diese sogar anteilig von außen auferlegt. Wir sind nicht in der Lage, uns eigenständig, vollständig, immer selbst zu strukturieren. Das ist eine sehr komplexe Aufgabe, die motivational nicht immer umsetzbar ist, und das ist auch normal.

Man kann darüber hinaus schauen: Habe ich eine gewisse Regelmäßigkeit, eine Routine, die mir eine Sicherheit gibt? Wenn ich alle fünf Minuten überlege: „Was will ich denn jetzt eigentlich? Was mache ich?“, das geht im Urlaub, aber sonst nicht. Nach zwei Wochen ist das anstrengend.

Was ist das Wichtigste, das Sie bei Ihrer Arbeit mit Analog­astronauten gelernt haben?

Zwei Dinge finde ich spannend: Wir suchen ja sehr leistungsfähige Menschen aus, merken aber immer, wie sehr die extreme Umgebung auf die Psyche dieser Menschen wirkt. Das heißt: Wir sind nicht immun gegen unsere Lebensumgebung. Das übertrage ich zum Beispiel stark in meine psychotherapeutische Arbeit. Ich bin mittlerweile völlig weg davon zu sagen: Wir müssen nur positiv denken und unsere Gedanken umstrukturieren. Wir müssen auch schauen: Passe ich so, wie ich auf dieser Welt bin, in das Biotop, in dem ich unterwegs bin? Oder brauche ich ein anderes, wo ich die Luft besser atmen kann, wo die Wände ausreichend nah oder weit weg sind? Wir müssen den Aspekt Umgebung ernst nehmen, wertschätzen und nicht denken, dass das an uns abprallen wird.

Das Zweite ist: Egal wie weit man fliegt, wie abgefahren oder futuristisch das ist, was man tut – es geht am Ende immer um die gleichen Themen: Wie funktioniert die Gruppe? Welche Qualität haben unsere Beziehungen? Kriege ich ­meine natürlichen Bedürfnisse unter? Man denkt immer: Da passieren ganz andere Dinge, die Menschen sind ganz anders, alles ist ganz anders, aber der Alltag begegnet dir an jeder Ecke. Vor dieser Kulisse wirkt das noch mal stärker: Wir machen eine Mission und lesen die Rückmeldeprotokolle durch – und dann geht es darum, wer wie viel aus dem Kühlschrank gegessen hat.

Alexandra de Carvalho ist Psychologische Psychotherapeutin und arbeitet zudem als Teampsychologin für das Österreichische Weltraum-Forum. Ihr Buch Mission Fühlen. Was wir von der Weltraumpsychologie für unseren Alltag lernen können ist bei Fischer erschienen.

Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 1/2025: 6 Schritte, wie wir das Jahr gut abschließen