In der Nacht vor ihrer Hinrichtung träumt Sophie Scholl einen Traum, den sie am nächsten Morgen ihrer Zellengenossin Else Gebel erzählt. Diese ist als Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe in Untersuchungshaft, überlebt und bewahrt viele Erinnerungen an ihre Begegnung mit Sophie Scholl auf. Sie übermittelt Inge, Sophies älterer Schwester, den Traum, und diese veröffentlicht ihn neun Jahr später, im Jahr 1952 in ihrem Buch über die Weiße Rose:
Ich trug an einem sonnigen Tag ein Kind in langem…
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Kind in langem weißen Kleid zur Taufe. Der Weg zur Kirche führte einen steilen Berg hinauf. Aber fest und sicher trug ich das Kind in meinen Armen. Da plötzlich war vor mir eine Gletscherspalte. Ich hatte gerade noch so viel Zeit, das Kind auf der anderen Seite niederzulegen – dann stürzte ich in die Tiefe.
In seiner Klarheit und Prägnanz ist dieser Traum bemerkenswert; er ist von einer geradezu ikonischen Qualität. Als hervorragendes Beispiel eines Traumes, der nur von aktiven Widerstandskämpfern geträumt werden kann, zitiert ihn die Journalistin Charlotte Beradt in ihrem Buch Das Dritte Reich des Traums. „Hier ist ein Traum“, so schreibt Beradt, „transzendent, in leuchtenden Symbolen, wie der Held im klassischen deutschen Drama der klassischen Gewissensentscheidungen ihn träumt.“ Es ist der Traum einer Person, die mit sich selbst und ihrem Gewissen im Reinen ist. Überliefert wurde uns auch die Deutung, die Sophie Scholl gleich nach der Erzählung ihres Traumes anfügt:
„Das Kind ist unsere Idee, sie wird sich trotz aller Hindernisse durchsetzen. Wir durften Wegbereiter sein, müssen aber zuvor für sie sterben.“
Dort unten ist die Angst
Wenn ich diesen Traum als Psychoanalytiker betrachte, sehe ich ihn als einen kulturellen und menschlichen Schatz, mit dem wir arbeiten können. Für die Träumerin ist er ein nächtliches Ereignis, das höchst bedeutsam ist und eine spirituelle Dimension öffnet. Denn er stellt eine Antwort auf die existenziellste Herausforderung dar, die wir uns vorstellen können, den drohenden gewaltsamen Tod. Er transportiert tragende Wertvorstellungen und er verwendet religiöse Elemente. Der Traum entzieht sich Sophie Scholls bewusster Verfügungsgewalt. Er widerfährt ihr und erschließt auf spontane und emotionale Weise eine unbewusste Sinngebung.
Nun ist interessant, dass diese sinngebende Komponente nach oben weist, den Berg hinauf zur Taufe im weißen Kleid, und dass Spiritualität in aller Regel oben lokalisiert wird, in der Sphäre des Geistes, des Hellen, der Erleuchtung und des Versprechens – man denke nur an den Heiligen Geist und die Ikonografie der Taube in der christlichen Tradition. Allerdings öffnet sich mit der Gletscherspalte auch die andere Richtung; die des Abgrundes und des Sturzes in die Tiefe. Die Sphäre dort unten, wo das Verdrängte, das Traumatische, die Angst und die Lust verborgen sind, steht für die Zerstörung von Sinn.
Doch bevor wir uns den Einzelheiten des Traumes zuwenden, möchte ich den damaligen Kontext skizzieren, in dem er geträumt wurde. Denn für das Verständnis von Träumen spielen aus psychoanalytischer Sicht die Tagesreste eine wichtige Rolle, also das, was uns am Tag zuvor beschäftigt hat und emotional unerledigt in die Nacht hineinwirkt.
Hinrichtung als Exempel für die Öffentlichkeit
Sophie Scholl lebt seit Mai 1942 als Studentin in München und ist ab Dezember 1942 an den Flugblattaktionen der Widerstandsgruppe Weiße Rose beteiligt. Zwei Monate später wird sie nach der missglückten Flugblattaktion im Lichthof der Universität zusammen mit ihrem Bruder Hans verhaftet und ins Gestapogefängnis in der Brienner Straße gebracht. Es ist Donnerstag, der 18. Februar 1943. Nach intensiven Verhören wird ihr am Sonntag die Anklageschrift mit der Beantragung der Todesstrafe in die Zelle gereicht. Für Montag ist die Verhandlung vor dem Volksgerichtshof angesetzt.
Die drei Angeklagten, Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst wissen, dass man sie verurteilen wird; Sophie fragt am Sonntag ihren Pflichtverteidiger, ob Hans als Soldat das Recht auf einen Tod durch Erschießen habe und ob sie mit dem Tod durch Erhängen oder durch das Fallbeil rechnen müsse. Der Anwalt ist über diese unverblümte Frage entsetzt und weicht einer Antwort aus.
In dieser Sonntagnacht träumt Sophie ihren Traum. Am Montag findet die Verhandlung im Justizpalast statt, die drei Angeklagten werden zum Tod verurteilt, ins Gefängnis Stadelheim gebracht und am Nachmittag mit der Guillotine geköpft. Sophie Scholl ist 21 Jahre alt. Der rasant durchgeführte Prozess und die Hinrichtung sollen in der Öffentlichkeit ein Exempel statuieren.
Auf der Rückseite steht Freiheit
Die Frage nach dem Tagesrest lässt sich nun konkretisieren: Es geht in dieser Nacht um das unmittelbar drohende Sterben. Und es ist naheliegend, zu vermuten, dass die elementare Bedrohung die Schlafende unbewusst weiter beschäftigt und ein Problem bereitstellt, das der Traum zu bearbeiten versucht.
Aber es drängt sich noch ein zweiter Tagesrest auf, nämlich die Lektüre der Anklageschrift am Sonntag, die Sophie Scholl mit zitternden Händen in die Hand nimmt. Beim Lesen sei Sophie, so Else Gebel, bald ruhig geworden; ihre eigene Position und ihre Überzeugungen dürften die Verunsicherung und Angst beruhigt haben.
Das verdichtet sich in einem Wort, das erst Jahrzehnte später auf der Rückseite der Anklageschrift entdeckt wird und das Sophie Scholl handschriftlich und in schöner Schrift zweifach hinten darauf geschrieben hat, einmal klein, einmal in Großbuchstaben: das Wort „Freiheit“. In diesem Wort ballt sich die ganze Widerspenstigkeit ihrer psychischen Konstitution zusammen und verbindet sich mit dem aktiven Widerstand, der für sie zur Lebenshaltung geworden ist. Die Todesbedrohung und die Freiheitsidee dürften die beiden wichtigsten Tagesreste sein, aus denen der Traum sich bildet.
Im weißen Kleid zur Taufe
Betrachten wir nun den Traum in seinen Einzelheiten. Der Psychoanalytiker Ulrich Moser hat ein Modell entwickelt, das uns nachvollziehen lässt, wie die Traumgeschichte sich entfaltet. Das Modell geht vom Text des erzählten Traumes aus und empfiehlt, diesen ins Präsens zu setzen und die Ausgangssituation zu bestimmen. Diese lautet:
Ich trage an einem sonnigen Tag ein Kind in langem weißen Kleid zur Taufe.
Die Träumerin wird als selbstsicher und aktiv eingeführt („ich trage“). Und sie wird mit einem Naturphänomen umgeben, das eine helle und warme Atmosphäre herstellt, dem sonnigen Tag. Dann wird ein Objekt hinzugefügt, das keinen Namen, kein Gesicht und kein Geschlecht hat, sondern die Charakteristika bekommt, ein Kind zu sein, ein langes weißes Kleid zu tragen und für die Taufe bestimmt zu sein. Im Gegensatz zur Träumerin kann es nicht allein gehen, sondern ist auf diese angewiesen und wird von ihr getragen. Weiter geht der Traum:
Der Weg zur Kirche führt einen steilen Berg hinauf. Aber fest und sicher trage ich das Kind in meinen Armen.
Der Berg ihrer Schwierigkeiten
Ein Berg wird eingeführt, der noch dazu steil ist; das bringt eine erhöhte Schwierigkeit in das Geschehen hinein. Daraufhin wird ein Weg geträumt, der den steilen Aufstieg erleichtert, weil er schon, wie es die Eigenart von Wegen ist, von vielen begangen wurde. Zudem versichert sich das träumende Ich seiner Stärke und hebt hervor, dass es das Kind fest und sicher in den Armen trägt. Außerdem wird die Taufe zum Gebäude einer Kirche konkretisiert, die oben auf dem Berg steht – für Heiligtümer ein gern gewählter Ort, den man gut sehen und anstreben kann. Auch das Kirchengebäude gibt Sicherheit. Es ist zu spüren, dass in dieser zweiten Traumsequenz die Spannung zwischen latenter Erregung einerseits und Sicherheitsbedürfnis andererseits größer wird: Sie lässt sich aber noch austarieren. Doch in der nächsten Sequenz bricht das Problem durch, allerdings nicht dadurch, dass die Träumerin voller Angst aufwacht, so weit ist es noch nicht, sondern indem die Angst symbolisiert wird:
Da plötzlich ist vor mir eine Gletscherspalte.
So wie es das magische Denken von Träumen erlaubt, verändert sich die Realität völlig überraschend und der Berg offenbart ein Inneres aus Eis, das sich als Gletscherspalte auftut. Sie tritt in eine direkte und lebensbedrohliche Nähe zur Träumerin.
Ich habe gerade noch so viel Zeit, das Kind auf der anderen Seite niederzulegen – dann stürze ich in die Tiefe.
Wieder entwirft sich die Träumerin als ein starkes und weitsichtig handelndes Ich, dem es gelingt, das Kind zu retten. Nun dreht sich jedoch die Bewegungsrichtung im Traum um: nicht mehr nach oben zur Kirche, sondern nach unten in die Tiefe.
Und aus dem Gehen und Tragen wird das Hinabstürzen, das anzeigt, dass die Träumerin die Selbstkontrolle verloren hat. Das Ich ist nicht mehr Herrin des Traumes, vielmehr wird es vernichtet, und wir könnten uns vorstellen, dass Sophie voller Herzklopfen und Angst aufwacht, weil die Symbolisierungsfunktion nicht mehr ausreicht, um den Traum fortzuführen und die Erregung zu binden. Aber davon wird uns nichts überliefert. Im psychoanalytischen Verständnis hat das Träumen die wesentliche Aufgabe, emotionale Konflikte, die uns umtreiben, durch Bilder und Traumgeschichten zu symbolisieren und dadurch zu verarbeiten.
Angst vor Objekt- und Selbstverlust
Einer meiner Freunde, der viel meditiert, hat mir einmal erklärt, dass Todesangst eigentlich zwei Ängste umfasst: die Angst vor dem Objektverlust und die Angst vor dem Selbstverlust – die Angst, die Menschen, die einem wichtig sind, und die Beziehungen zu ihnen zu verlieren, und sich selbst und die Beziehung zu sich selbst zu verlieren. Er selbst habe beim Meditieren diese beiden Ängste so häufig und derart intensiv durchlebt, dass er dadurch die Angst vor dem Tod verloren habe. Ich bin ihm dankbar für diese Unterscheidung, weil ich ihr immer wieder begegne.
Der italienische Psychoanalytiker Franco De Masi hat sich intensiv mit ihr auseinandergesetzt. Seine Grundidee besagt, dass das Faktum des Todes, das Faktum, dass wir sterben werden, undenkbar ist – dass andere sterben durchaus, aber wir selbst nicht. Dies hängt damit zusammen, dass wir für unsere Denk- und Vorstellungswelt immer schon von einem Selbstgefühl ausgehen müssen. Deshalb sind wir nicht in der Lage, uns vorzustellen, dass dieses nicht mehr vorhanden sein könnte. Die eine Angst vor dem Objektverlust können wir verstehen, da wir alle schon die Erfahrung gemacht haben, andere Menschen zu verlieren. Der Selbstverlust hingegen ist beispiellos, weil er die eigene Nichtung, die Annihilation vorwegnehmen müsste. Sie liegt jenseits aller Erfahrungsmöglichkeit.
Wir können uns den Tod nur mithilfe von Fantasien und Projektionen vorstellen, beispielsweise dass der Tod ein Sensenmann ist, dass er Vernichtung bedeutet oder Erlösung, Wiedergeburt oder Strafe. De Masi, der viel mit Psychotikern gearbeitet hat, vergleicht die Todesangst mit der Angst psychotischer Menschen vor dem Verlust ihres inneren Zusammenhalts.
Der Tod als natürliches Ereignis ist in unsere Innenwelt eingeschrieben als ein Desaster, als Zustand der Desintegration der eigenen Person. Psychologisch betrachtet ist der Tod das ultimative Trauma, die Todesangst eine traumatische Angst. Sie stellt eine ganze Anzahl psychischer Aufgaben: die Anerkennung des Traumatischen des Sterbens, die Anerkennung der Endlichkeit und Vergänglichkeit unseres Lebens und seiner Nichtung, das Durcharbeiten des Schmerzes, dass unser individuelles Selbst verschwinden wird.
Das Aufklaffen der Mutter Erde
De Masi kommt zu dem Schluss, dass all das nur möglich ist, wenn wir Bewältigungspotenziale zur Verfügung haben, die unser individuelles Leben überschreiten. Während Trennungserfahrungen potenziell integriert werden können, kann die Erfahrung des eigenen Todes nicht integriert werden, sie bleibt undenkbar. Sie muss deshalb überbrückt werden. Nur stellt sich die Frage, welche Überbrückungen wir finden können? Am Ende wird es nur die Zukunft von anderen Menschen sein können – nicht mehr die Zukunft des eigenen Selbst –, welche die Todesangst zu bewältigen hilft.
Dass es Sophie Scholl gelingt, das Kind auf der anderen Seite der Spalte hinzulegen, bevor sie selbst in die Tiefe stürzt, ist der bemerkenswerte Höhepunkt des Traumes. Damit wird die Nichtung des eigenen Selbst durch die drohende Hinrichtung anerkannt.
Man wird nicht sagen können, dass sie den Tod verleugnet und durch spirituelle Illusionen überzuckert. Vielmehr ist es eindrucksvoll, wie trotz des traumatischen Traumgedankens eine Symbolisierung gelingt und die emotionale Erfahrung der Todesangst dargestellt wird. Die Kälte, die Einsamkeit, das Ausgeliefertsein, das erschreckende Aufklaffen der Mutter Erde zu einer eisigen, vernichtenden Spalte, der Sturz in die Tiefe zeigen die Anerkennung der Todesangst an.
Sucht nach Identität, Narzissmus des Ichs
Gehen wir zurück zum Begriff der Spiritualität. Spiritualität steht hier für diejenige Lebensdimension des Menschlichen, die durch existenzielle Erschütterungen aktiviert wird. Solche Erschütterungen können Ängste sein, aber auch Glücksmomente und Einheitserfahrungen. In dieser Dimension setzen Menschen sich in Beziehung zu etwas Unverfügbarem, das ihr Selbst übersteigt. Die Traumproduktion Sophie Scholls stellt uns ein Bild für den abstrakten Begriff der Spiritualität zur Verfügung: und zwar die Überbrückung der Spalte, die das Trauma des individuellen Todes aufreißt.
Wir können uns fragen, wie diese Überbrückung überhaupt möglich ist? Einerseits hat es viel mit der außergewöhnlichen Ichstärke der Träumerin zu tun, das heißt mit der Kraft ihrer Persönlichkeit, die wir an ihrer Bewältigungsorientierung, Aktivität, Selbstsicherheit und Symbolisierungsfähigkeit ablesen können. Vielleicht verdankt sie sich aber auch ihrem adoleszenten Entwicklungsstand.
Kann man mit der bulgarischen Psychoanalytikerin Julia Kristeva sagen, dass sie wie alle Heranwachsenden süchtig nach Idealität ist? Dass ihre Ideale gleichzeitig mit dem Narzissmus des Ichs eng verknotet sind? Wird die Träumerin getragen von dem Glauben der Adoleszenz, dass das ideale Objekt existiert? Die Träumerin zeigt ja eine große Konstanz in dem Sinn, dass sie das Kind den ganzen Traum hindurch bewahrt und trägt. Allerdings müssen wir einberechnen, dass das Ausmaß von Sophie Scholls Idealität und Mut auch eine Antwort ist auf die Extremität der politischen Situation: die nationalsozialistische Terrorherrschaft, die sie hautnah mitbekommt. Und der Halt ihrer Peergroup von Geschwistern, Freundinnen und Freunden, die genauso empfinden wie sie.
Unsere Idee wird sich durchsetzen
Die Überbrückung der Spalte wird nicht nur durch die individuellen Ressourcen der Träumerin ermöglicht. Vielmehr ist sie eingebettet und wird vorbereitet durch eine ganze Reihe von Symbolen, die darüber hinausgehen. Sie sind der spirituellen und religiösen Tradition entnommen, in der Sophie Scholl großgeworden ist und die vor allem durch ihre tiefgläubige evangelische Mutter geprägt wurde. Es sind von der Menschheit geteilte Symbole wie das Kind, das lange weiße Kleid, die Taufe, der Berg, der Weg, die Richtung nach oben, die Kirche, die Körperhaltung und Geste des Tragens, die Spalte und das Hinabstürzen. In diesem Traum ballen sich ungewöhnlich viele derartige Symbolisierungen zusammen, die überindividuell sind. Im Traum ist Sophie ihrer Einsamkeit ausgeliefert. Doch mithilfe der überpersönlichen spirituellen Symbolwelt kann sie in Kontakt treten mit ihren Erfahrungen von guten Objekten und eine Überbrückung gestalten.
Nehmen wir an, dass das Kind zu einem gewissen Teil ihr eigenes Kind darstellt, für dessen Überleben sie sich einsetzt und das vielleicht auch ihr eigenes Ideal-Selbst verkörpert. Dann zeigt dieser Traum eine Zukunft auf, die ihr individuelles Leben überschreitet. Sophie Scholls Deutung ihres Traumes, die sie Else Gebel erzählt, unterstützt diese Interpretation: „Das Kind ist unsere Idee, sie wird sich trotz aller Hindernisse durchsetzen.“
So gelingt es dem Traum, die Todesangst nicht zu verleugnen, sondern als Spalte symbolisch darzustellen. Zugleich überbrückt er sie durch die körperliche Geste, das Kind auf die andere Seite hinzulegen. Damit zeigt er eine Zukunft an, die eine Zukunft von anderen sein wird – von denen die Träumerin jedoch spirituell nicht getrennt ist.
Herbert Will ist Psychoanalytiker und war einer der Herausgeber der Zeitschrift Psyche; neben Medizin hat er Theologie, Philosophie und Sozialwissenschaften studiert. Dieser Text ist eine gekürzte und redaktionell bearbeitete Version eines Vortrags, den er im Mai 2022 auf dem Symposion „Religion und Psychoanalyse – Spiritualität und das Unbewusste“ gehalten hat. Der Originaltext wird erscheinen in: Ulrike Anderssen-Reuster, Eckhard Frick, Ludwig Lewandowski, Herbert Will (Hg.): Neuer Fortschritt in der Geistigkeit? Psychoanalyse und Spiritualität heute. De Gruyter 2023.
Quellen
Charlotte Beradt: Das Dritte Reich des Traumes. Suhrkamp 2016
Simon Peng-Keller: Sinnereignisse in Todesnähe. Traum- und Wachvisionen Sterbender und Nahtoderfahrungen im Horizont von Spiritual Care. De Gruyter 2017