Die rote Kanne auf dem Fensterbrett in der Küche, in der die Kochlöffel stecken. Der Holzschnitt mit dem Vogelschwarm im Flur, die ramponierte selbstgebastelte Stoffbiene, die immer noch am Türrahmen zum Esszimmer hängt. Dazu der Geruch des Hauses, von dem einer der Enkel einmal sagte, er sei eine Mischung aus Staub, Elektrogeräten und Blumen. Sobald ich das Zuhause meiner Kindheit betrete, meine Reisetasche im Flur abstelle, sind all diese Gerüche und Gegenstände präsent. Schnell komme ich in einen…
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betrete, meine Reisetasche im Flur abstelle, sind all diese Gerüche und Gegenstände präsent. Schnell komme ich in einen Zeittunnel, der mich mit der Vergangenheit verbindet, eine Empfindung von Hier war ich lange und So hat es sich angefühlt. An diesem Ort ist vieles vertraut und beständig – und mir heute gleichzeitig fremd.
Mich wundert immer wieder, wie stark mich die Räume einfangen, wie wenig nötig ist, um ein längst vergangenes Lebensgefühl auszulösen. Natürlich belegen Studien aus der Kognitionspsychologie, zum Beispiel eine Übersichtsarbeit im Psychonomic Bulletin & Review, dass Reize wie Gerüche, aber auch Geräusche oder Räume autobiografische Erinnerungen hervorholen können: Auf der steilen Kellertreppe, wo es nach Waschmittel riecht, kommt mir ein lang vergessener Tag in den Sinn, an dem mein Bruder und ich mit unseren Cousins und Cousinen im Keller eine Geisterbahn bauten. Beim Gluckern der Heizung im Esszimmer fällt mir ein ernster Streit ein, den ich einmal mit meinem Vater hatte. Doch um solche klaren Szenen aus der Vergangenheit wiederzufinden, muss ich schon ein bisschen auf die Suche gehen und bewusst durch die Zimmer wandern. Viel präsenter, viel stärker sind die vielen kleinen sinnlichen Puzzleteile, die sich unterschwellig zu einem Gesamteindruck zusammenfügen, der mir das Gefühl gibt, dass ich an diesen Ort gebunden bin. Und das obwohl ich dort seit Jahrzehnten nicht mehr lebe.
Unsere kleine Welt aus Zimmern
„Es gibt eine starke Bindung an Orte, an denen wir viel Zeit verbracht haben“, erklärt die Wohnpsychologin Barbara Perfahl, die Menschen und Unternehmen rund um Einrichtungsfragen berät. Herkunftsorte, Urlaubsorte, besonders aber Wohnräume aus Kindheit und Jugend lösen laut Perfahl eine starke Verbundenheit aus. Das habe zum einen damit zu tun, dass wir in der frühen Kindheit Orte noch nicht räumlich, sondern emotional wahrnehmen. Zum anderen ist in den früheren Jahren der Radius aus Zimmern, Fluren, Wegen bis zum Spielplatz oder Supermarkt quasi unsere Welt. Hier formen sich Bewegungsmuster, Erfahrungen, Eindrücke. Eine solche Umgebung besitzt man allein deshalb, weil sie die eigene Lebensgeschichte rahmt.
Doch die Zugehörigkeit ist brüchig, es gibt auch Befremden: „Man muss sich klarmachen, dass die Wohnräume der Kindheit primär auf die Wohnbedürfnisse der Eltern abgestimmt waren“, sagt Perfahl. In der Jugend und mit der Ablösung vom Elternhaus wächst der Abstand zu den vertrauten Räumen. Man entfernt sich innerlich, entwickelt einen eigenen Geschmack. Und je länger man nicht mehr im Kindheitszuhause lebt, desto stärker wird es überformt von den Bedürfnissen derer, die bleiben. Aus Kinderzimmern werden Arbeits- oder Gästezimmer. Spielecken werden umgewidmet, verschlissene Möbel ausrangiert, neue mit anderem Design gekauft. Die Interessen der Eltern prägen nun die Räume. Oder die Familie hat die Räumlichkeiten aufgegeben und andere Menschen wohnen dort.
Ich bin erleichtert, dass die Wohnpsychologin eine Ambivalenz beschreibt, die ich oft erlebe, wenn ich meine Mutter besuche: Mal fühle ich mich glasklar als Besucherin, mal kommt es mir vor, als würde sogar der Blick aus dem Fenster auf Birken und Büsche für immer mir gehören. Barbara Perfahl hat in ihren Beratungen festgestellt, dass es uns entlastet, wenn wir wissen, dass in den Wohnräumen der Kindheit eine Zerrissenheit mitschwingt, die nicht zwingend etwas mit der Qualität der Familienbeziehungen zu tun hat. Der Ort selbst ruft gemischte Gefühle hervor. Während ich noch darüber nachdenke, kocht meine Mutter Kaffee und lässt Wasser durch einen Filter in eine Kanne laufen – auch so ein Geräusch, das es nur hier gibt.
Klingeln an fremden Haustüren
Eine Zeitreise in die Kindheit, eine Verbindung zur eigenen Geschichte, ein Überprüfen von Erinnerungen, das sind laut dem amerikanischen Psychologen Jerry M. Burger die Beweggründe, warum Menschen gezielt die früheren Wohnorte aufsuchen. Burger befragte für ein Buch zum Thema Kindheitszuhause mehrere hundert Menschen. Er war erstaunt, wie emotional die Interviews ausfielen, wie viele der Befragten weinten, wie groß die Sehnsucht nach diesem Ort war, vor allem wenn es ihn nicht mehr gab. Ein Drittel der Interviewten berichtete außerdem, dass sie sich sogar auf die Reise zu ihrem ersten Zuhause begeben hatten. Sie klingelten an fremden Wohnungstüren, suchten nach alten Straßennamen, wollten noch einmal die Atmosphäre spüren. Die Auseinandersetzung erlebten die meisten als stärkend, unabhängig davon ob sie eher eine schöne Kindheit hatten oder oft unglücklich waren.
Burger schildert etwa die Erlebnisse einer Frau, die beim Besuch des Hauses sofort wieder geschockt aus der Tür lief, so schlimm fühlte es sich noch immer an, dort zu sein. Dennoch habe die Situation der Frau geholfen, mit der Vergangenheit abzuschließen, sicherzustellen, dass ihr Eindruck stimmte, dass diese Zeit nicht zum Aushalten gewesen war. Das muss aber nicht für alle Menschen richtig sein. Eine Reise zu den Orten der Kindheit kann passen, wenn man das Bedürfnis spürt, sich mit Vergangenem zu konfrontieren, oder wenn man dort erwarten kann, auch einen Hauch Geborgenheit oder Nostalgie zu finden. Wer frühere Wohnorte der Familie bisher gemieden hat, weil die Erinnerungen einfach zu bedrückend sind, muss nicht auf die Suche gehen. Es kann ein vernünftiger Selbstschutz sein, sich nicht noch mal mit dem Kindheits-Ich zu verbinden. In den Geschichten, die Jerry Burger gesammelt hat, wollten viele der Befragten allerdings entdecken, wer sie früher waren. Und sie wollten noch einmal genau spüren, was sie geprägt hat.
Woher wir kommen – und wer wir sind
Ich kann das nachvollziehen. Denn in den Räumen meiner Kindheit spüre ich die Prägung sogar körperlich: Muskeln und Knochen wissen noch, wie man den Schlüssel drehen muss, um die klemmende Haustür aufzubekommen, und welchem ausladenden Sessel man auf dem Weg zum Telefon ausweichen muss. Doch die psychomotorische Verzahnung mit den früheren Wohnräumen ist nicht der einzige Aspekt von Prägung.
In der Architekturpsychologie gibt es einige Studien, zitiert zum Beispiel von der Psychologin Antje Flade, die belegen, dass Kinderzimmer und Wohnungen, in denen es viele Anregungen und Spielmöglichkeiten gibt, die kindliche Entwicklung fördern. Außerdem hat es wahrscheinlich einen Einfluss, wie viel oder wenig Platz man in den ersten Lebensjahren hatte, wie rücksichtsvoll man sein musste oder wie raumgreifend man zu Hause sein durfte.
Wie tief sich die architektonische Umgebung der Kindheit einprägt, zeigen außerdem Studien zu Geschmacksvorlieben: Ein von der University of Newcastle veröffentlichter Aufsatz legt nahe, dass die Präferenz von geschlossenen oder offenen Wohnungstypen unter anderem damit zu tun hat, wie man aufgewachsen ist. Und eine architekturpsychologische Diplomarbeit von Petra Nüchterlein an der TU Dresden zeigt, dass die Wohnumgebung, in der man zwischen drei und sechs Jahren gelebt hat, das ästhetische Empfinden im Erwachsenenalter prägt. Das Haus der Kindheit scheint also auch ein Orientierungspunkt für Stil und Geschmack zu sein.
Wurzeln, die unsere Vorlieben prägen
Natürlich spiegeln Wohnräume nicht nur den individuellen Stil der Bewohner wider, sondern auch ihre gesellschaftliche Haltung. Der Philosoph Pierre Bourdieu beschreibt sie als eine „klassenspezifische Disposition des Denkens und Handelns“, die sich in einer Mischung aus Gesten, Symbolen, Gegenständen und Ausdrucksweisen zeigt. Auch in der Wohnung meiner Kindheit schwingt eine bestimmte soziale Identität mit, ein Hier verorten wir uns und ein So wollen wir gesehen werden. Ich finde das erhellend, aber auch einengend. Meine eigene Wohnung habe ich bewusst anders gestaltet. Unsere mittelgroße Altbauwohnung in Hamburg, wo wir in der Küche essen und nur so viel Ikea-Geschirr haben, wie wir zu dritt brauchen, unterscheidet sich von der wohlgeordneten, mit einigem Porzellan und Besteck ausgestatteten Wohnung meiner Eltern, die sich in einem Einfamilienhausviertel in einer Ruhrgebietsstadt befindet.
Allerdings stelle ich fest, dass ich einige Vorlieben doch übernommen habe. In der Wohnung meiner Eltern gab es quasi überall Bücher: Regale im Wohnzimmer, Borde im Flur, in der Küche Kochbücher bis zur Decke. Ich habe mich früher oft darüber lustig gemacht: „Lest mal schön. Ich lebe lieber.“ Vor ein paar Jahren ist mir aufgefallen, dass ich zwar nicht die Quantität an Regalmetern, aber das Ordnungsprinzip übernommen habe: Mittlerweile steht auch bei uns in jedem Zimmer ein Regal, das vor lauter Büchern überquillt. Mir ist klar, dass dies kein Einrichtungsstatement ist, sondern ein geteilter Wert, eine Art familiäre Übereinkunft. Heute spreche ich mit meiner 81-jährigen Mutter gern über Bücher, stehe oft mit ihr vor ihren Regalen.
Aber stopp mal: Was kann man tun, wenn man sich in den Geschmackswelten des Elternhauses nicht wohlfühlt? Von einer Freundin weiß ich, dass sie das vollgestellte Reihenhaus ihrer Kindheit zwar früher ganz gemütlich fand, sie sich als Erwachsene dort aber fremd fühlt, sich nicht gern lange dort aufhält, weil sie nun deutlich spürt, wie weit ihre eigene Welt und die ihrer Eltern voneinander entfernt sind. Laut Psychologin Barbara Perfahl geht das vielen Menschen so, wenn sie als Erwachsene bei ihren Eltern zu Besuch sind. Die Psychologin empfiehlt dann, sich der eigenen Wohnbiografie wieder etwas anzunähern. Etwa indem man in der elterlichen Wohnung noch einmal gezielt auf die Suche nach früheren Lieblingsplätzen geht: War es ein Fensterbrett, eine Spielecke, eine Küchenschublade mit Krimskrams? Hat man einen positiven Ort gefunden – und sei es nur in der Erinnerung –, kann man eine Brücke zur Gegenwart schlagen, indem man in der eigenen Wohnung ein Element des alten Lieblingsplatzes übernimmt.
Meine Freundin hat das intuitiv gemacht: Im Haus ihrer Eltern gab es eine Küchenbank, die sie gemütlich fand. Dort spielte sie mit ihren Geschwistern Karten und Monopoly. In ihrer eigenen Küche hat sie heute eine ähnliche Holzbank. Wenn sie dort sitzt, fühlt sie einen Hauch Kindheit, Geborgenheit, vielleicht fühlt sie sich sogar kurz wie als Kind.
Zwischen Geborgenheit und alten Konflikten
Denn Kindheitsräume wecken nicht nur alte Erinnerungen oder Gefühle, sie haben oft einen so großen Einfluss, dass wir uns, ohne es richtig zu merken, sogar ganz vom erwachsenen Zustand entfernen und in einem kindlichen Modus ankommen. So eine Regression kann schön sein, wenn man wie früher Mutters Kirschsuppe oder Vaters Reibekuchen genießt und sich einen Moment lang fühlt, als habe man für nichts selbst Verantwortung. Im kindlichen Modus kann es aber auch passieren, dass man sich im Kontakt mit Bezugspersonen oder auch angestoßen durch die Räume und Erinnerungen plötzlich klein, ohnmächtig oder unfähig fühlt. Selbst wenn man 30, 40 oder 50 Jahre alt ist – in der Wohnung der Kindheit fällt man erstaunlich schnell in eine verletzliche, kindliche Haltung.
Davon berichteten mir für ein eigenes Buchprojekt zum Thema „alte Eltern“ viele Interviewpartner. Ich denke etwa an einen Mann, der sich am ersten Weihnachtstag im Elternhaus im Kreise der Verwandtschaft plötzlich wieder in einer alten, ungeliebten Rolle – du bist anstrengend und anders als wir – wiederfand, alle Souveränität verlor und früher abfuhr. In der Rückschau stellte er fest, dass dort gar nichts Gravierendes passiert war, niemand hatte ihn ausgegrenzt. Allein die alte Umgebung und der Kreis der Familie hatten in ihm das Gefühl hervorgeholt, abgelehnt zu sein. Dynamiken, die sich entfalten, wenn alte Familienkonstellationen zusammenkommen, sind ein Thema für sich. Wichtig ist hier: Die Räume der Kindheit entfachen alte Gefühle und so auch alte Konflikte oft schneller. Das sollte man vor allem dann im Hinterkopf behalten, wenn etwas zu klären ist. Vielleicht bespricht man strittige Themen lieber auf einem Spaziergang oder trifft sich auf neutralem Boden, etwa in einem Lokal. So kann man sich auch eher von alten Rollenzuweisungen distanzieren.
Das ist auch deshalb ratsam, weil Familienthemen und Familienprobleme auf eine ohnehin schwer fassbare Weise in den Räumen der Kindheit mitschwingen. Zu solchen Atmosphären gibt es keine Studien, nur anekdotische Evidenz. In ihrem Buch Das Haus meiner Eltern hat viele Räume erzählt die Autorin Ursula Ott von einer solchen unterschwelligen Atmosphäre. Obwohl sie ihre Familie liebt, an ihrem Elternhaus hängt, schreibt sie: „Hier stimmt was nicht mit der Temperatur.“ Dass allen im Haus ständig kalt war, führt Ott nicht nur auf das alte Haus zurück, sondern auch auf die Prägung der Eltern durch die Kriegskindheit, die Schweigen, Scham und Schmerz mit sich brachte.
Ich finde solche unterschwelligen Stimmungen erwähnenswert. In der Wohnung meiner Kindheit gab es so etwas auch: Strenge und Offenheit rangen miteinander. So gab es oft Szenen, in denen mein Vater, gestresst und angestrengt, meinen Bruder und mich anfuhr, wenn wir uns lachend mit Saftgläsern aufs Sofa fallen ließen oder durch den Flur rannten. Wir hörten dann sofort auf, es war klar, dass es nun keinen Spielraum mehr gab. Gleichzeitig waren die Räume in allen Jahren offen für unsere Freunde und Freundinnen, für Diskussionen, Kaffee- und Keksrunden und Experimente. Neulich sagte bei einem Klassentreffen ein Schulfreund: „Bei euch konnten wir immer Partys feiern. Es waren zig Leute zwischen Küche und Keller. Ein riesiges Chaos. Und deine Eltern saßen im Wohnzimmer, haben gelesen und sich überhaupt nicht eingemischt. Ich fand das toll.“ Als ich meiner Mutter davon erzählte, neulich erst, sagte sie: „Weißt du, ich bin so streng erzogen worden, ich wollte es irgendwie anders machen.“ Mich hat das gerührt.
Die schmerzliche Erkenntnis, dass wir groß sind
Ich selbst fühle mich mittlerweile fast nie mehr wie ein Kind, wenn ich nach Hause fahre. Das hat auch damit zu tun, dass viele neue Schichten und Geschichten die Kindheitserinnerungen überdecken. Immer mal wieder saßen mein Bruder und ich in den letzten Jahrzehnten auf dem Kantstein neben dem Haus, immer schmerzlicher wurde uns klar, wie niedrig uns der Stein heute vorkommt, der früher so hoch erschien; dass es keine Brombeeren mehr am Haus gibt, sondern Buchsbäume; dass die Straße leer ist und keine Kinder mehr dort Verstecken spielen; dass es vieles, was wir dort mochten, nicht mehr gibt. Dass wir groß sind.
Und auch in der Wohnung ist unsere Kindheit kaum noch präsent. Wichtiger ist die Frage, ob wir den Schreibtisch unseres verstorbenen Vaters noch brauchen oder ob er ein Schrein geworden ist. Oder wie sich meine Mutter in den Räumen gut bewegen kann. Dass der Teppich, auf dem ich gepuzzelt habe, heute eine Stolperfalle werden könnte. Bisher geht es noch gut. Doch ein möglicher Abschied, eines Tages, steht heute eher im Raum als Szenen aus der Kindheit.
Ursula Ott hat beschrieben, dass es hilft, gemeinsam, mit allen zusammen zu sortieren, die Geschichte der Familie noch einmal Revue passieren zu lassen. Und für einen Neuanfang ein paar Dinge mitzunehmen, an denen man wirklich hängt – die das Haus der Kindheit repräsentieren. Ich wüsste jetzt besser, was meine Mutter einpacken könnte, wenn sie umzieht. Und auch was ich mir erbitten würde: die rote Kanne, die Biene mit den ramponierten Flügeln, den Holzschnitt mit den Vögeln. Und den Geruch nach Staub, Elektrogeräten und Blumen.
Regression
Regression ist ein Begriff aus der Psychoanalyse und bezeichnet das Zurückfallen auf eine frühere Stufe der geistigen Entwicklung. Das Konzept wurde später verändert: Der Gestalttherapeut Fritz Perls ging davon aus, dass Menschen nicht in der Entwicklung zurückfallen, sondern für Momente oder Phasen eine andere, kindliche Seite ihrer Persönlichkeit zeigen. In diesen Phasen könnten sie nicht mehr auf all ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zurückgreifen. Man fühlt sich hilfloser oder schwächer als sonst.
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Quellen
Jerry M. Burger: Returning Home. Reconnecting with our childhoods. Rowman & Littlefield Publishers, 2017
Ursula Ott: Das Haus meiner Eltern hat viele Räume. Vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren. Btb, 2019
Barbara Perfahl: Ein Zuhause für die Seele. Kreuz, 2015
Antje Flade: Wohnen: psychologisch betrachtet.Huber, 2006
Ryan P. M. Hackländer u.a.: An in-depth review of the methods, findings and theories associated with odor-evoked autobiographicial memory.Psychonomic Bulletin & Review, 26/2, 2019, 401-429
Petra Nüchterlein: Einflüsse auf das Schönheitsempfinden von Umweltinhalten. Diplomarbeit, TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachbereich Psychologie, 2005
Mahnaz Pejman und Rob Cowdroy: The impact on adult attitudes to houses of childhood experiences of home. Enquiry The ARCC Journal for architectural research, 2002