Wann hatten Sie das letzte Mal Spaß? Wann haben Sie sich das letzte Mal unbeschwert und ausgelassen gefühlt? Wann hatten Sie das letzte Mal das Gefühl, nicht beurteilt zu werden, weder von sich selbst noch von anderen? Wann waren Sie das letzte Mal mit Eifer bei einer Sache, ganz im Hier und Jetzt, ohne an die Zukunft oder Vergangenheit zu denken? Wann haben Sie sich das letzte Mal frei gefühlt? So richtig lebendig?
Vielleicht beim Herumalbern mit Freundinnen und Freunden. Vielleicht beim Entdecken eines…
Sie wollen den ganzen Artikel downloaden? Mit der PH+-Flatrate haben Sie unbegrenzten Zugriff auf über 2.000 Artikel. Jetzt bestellen
richtig lebendig?
Vielleicht beim Herumalbern mit Freundinnen und Freunden. Vielleicht beim Entdecken eines neuen Ortes. Vielleicht in einem rebellischen Moment. Vielleicht als Sie etwas ganz Neues ausprobiert haben. Vielleicht haben Sie ein unerwartetes Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit erlebt. Was Sie auch gemacht haben, das Ergebnis war sicherlich ähnlich: Sie haben gelacht oder gelächelt. Sie schienen von allen Verpflichtungen befreit zu sein. Und danach haben Sie sich energiegeladen und erfrischt gefühlt.
Spaß als Priorität im Leben
Echter Spaß erzeugt uneingeschränkte Freude – das Gefühl, von einer Sache ganz und gar eingenommen zu sein, ohne jede Selbstzensur oder Beurteilung. Es ist das Vergnügen, uns in dem zu verlieren, was wir gerade tun, ohne uns über das Ergebnis Gedanken zu machen. Es ist Lachen. Austoben. Euphorische Verbundenheit. Es ist das Glück, das durch Loslassen entsteht.
Wenn wir diese ungehemmte Freude empfinden, sind wir nicht einsam. Wir sind weder ängstlich noch angespannt. Wir werden weder von Selbstzweifeln noch von existenziellen Ängsten aufgefressen. Es hat seinen Grund, dass diese Augenblicke in der Erinnerung herausstechen: Wenn wir echte Freude erleben, fühlen wir uns lebendig.
Warum machen wir Spaß dann nicht zu einer Priorität in unserem Leben? Ein grundsätzliches Problem besteht darin, dass das Streben nach Spaß – vor allem dem eigenen Spaß – als frivol und egoistisch, wenn nicht gar als unreif und kindisch angesehen wird. Wir glauben, wenn wir uns aufs Spaßhaben konzentrieren, dann lassen wir die Probleme der Welt außer Acht oder tun nicht genug für andere. Um selbst weiterzukommen, neigen wir dazu, uns „höhere“ und „ernsthaftere“ Ziele zu setzen, wie zum Beispiel das Streben nach Glück, Wohlstand, langfristiger Gesundheit und dem Gefühl, mit unserem Leben etwas Sinnvolles anzufangen.
Diese Ziele verfolgen wir beharrlich, wir lesen Ratgeber, machen Therapien und schwitzen uns durch Sportprogramme. Bedenkt man dazu noch die Zeit, die nötig ist, um die Erfordernisse des Erwachsenenlebens zu erfüllen – zur Arbeit gehen, die Steuererklärung machen, die Wohnung putzen, möglicherweise Kinder großziehen –, dann ist es nur allzu verständlich, dass Spaß für viele von uns auf der Strecke bleibt. Wir genießen ihn, wenn es sich ergibt, aber er steht meistens ganz unten auf unserer Prioritätenliste.
Echter Spaß stärkt uns
Doch Spaß ist durchaus nicht frivol oder egoistisch. Das Leben ist kein Nullsummenspiel: Wir können Spaß haben und gewissenhafte Bürgerinnen und Bürger sein, die sich darum kümmern, die Welt besser zu machen – tatsächlich haben wir durch echten Spaß sogar mehr Energie dafür zur Verfügung. Und wenn wir unser Leben so gestalten wollen, dass wir zufrieden und glücklich sind, dann ist echter Spaß unverzichtbar. Er sollte keine Nebensächlichkeit, sondern unser Leitstern sein.
Echter Spaß stärkt uns. Er erhöht unsere Resilienz und unsere Empathie. Er erzeugt Gemeinschaft. Er reduziert Missgunst und Groll. Er wirkt Wunder für unser emotionales Wohlergehen, indem er uns ermächtigt, uns mit anderen Menschen zu verbinden, unserer ständigen Selbstbewertung zu entkommen und ganz im Augenblick zu sein.
Echter Spaß ist gesund. Er bringt uns weg vom Schreibtisch, raus aus der Gedankenmühle und hinein in die Welt. Durch mehr echte Freude sinkt unser Stresslevel, und höchstwahrscheinlich sinkt dadurch mit der Zeit auch unser Risiko für die gesundheitlichen Probleme, die durch Stress ausgelöst oder gefördert werden, wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und Demenz.
Fröhliche Selbstoptimierung
Das Streben nach echter Freude hilft uns, unser authentisches Selbst zu bewahren, weniger Zeit mit geistloser Ablenkung und sinnfreien Beschäftigungen zu verbringen und uns stattdessen mehr Zeit für andere Menschen und für Erfahrungen und Aktivitäten zu nehmen, die wir als bedeutsam und genussvoll einstufen.
Das Beste aber ist, dass es, nun ja, Spaß macht, unser Leben mehr auf Spaß und Freude auszurichten. Anders als bei den meisten Projekten zur Selbstoptimierung, die uns Willenskraft und Selbstbeherrschung abverlangen, um irgendein zukünftiges Ziel zu erreichen, wird unser Dasein durch das Priorisieren von echtem Spaß belebender und fröhlicher. Es ist, als würden wir eine Diät machen, bei der wir mehr von dem essen sollen, was uns besonders gut schmeckt.
"Das hat Spaß gemacht!"
Angesichts des breiten Spektrums an Erfahrungen und Gefühlen, die wir als „Spaß“ bezeichnen, mag die Vorstellung, Spaß sei eine lebensverändernde Kraft, überzogen wirken. Doch daran ist nicht der Spaß schuld; das liegt vielmehr an unserer leichtfertigen (wenn auch nicht unbedingt absichtlichen) Überbeanspruchung des Begriffs.
Zum Beispiel sprechen wir oft von Spaß, wenn es um Aktivitäten geht, die nichts mit unserer Arbeit zu tun haben – wir sagen, diese Dinge machen wir „zum Spaß“. Doch bei diesem Gebrauch des Begriffs werden Tätigkeiten eher durch das charakterisiert, was sie nicht sind (Arbeit), als durch bestimmte Gemeinsamkeiten, die sie aufweisen, oder durch die emotionale Erfahrung, die sie erzeugen. Hinzu kommt, dass die Dinge, von denen wir sagen, dass wir sie „zum Spaß“ tun, sowohl aktiv (Treffen mit Freundinnen) als auch passiv (Fernsehen) sein können – obwohl das Ausmaß der Energie, die dabei freigesetzt wird, radikal unterschiedlich ausfallen kann.
Wir verwenden das Wort Spaß auch, um Erlebnisse zu beschreiben, die ganz vergnüglich waren (oder die zumindest vergnüglich hätten sein sollen). Etwa: „Letztes Wochenende hatten wir viel Spaß.“ Oder: „Das Picknick hat echt Spaß gemacht.“ Doch oft denken wir gar nicht darüber nach, ob das auch wirklich stimmt. Ich habe mich selbst schon oft sagen hören: „Das hat Spaß gemacht“, und damit alles Mögliche gemeint, vom hochamüsanten Ausgehabend mit Freundinnen bis zu einem mittelmäßigen Abendessen, das eigentlich überhaupt keinen Spaß gemacht hatte.
Was bedeutet es, Spaß zu haben?
Als ich anfing, über echten Spaß nachzudenken, und überlegte, wie ich ihn öfter erleben könnte, war ich zuallererst mit dem Problem konfrontiert, zu definieren, was das eigentlich ist.
Dazu führte ich eine Umfrage mit 1500 Menschen durch, die sich freiwillig bereiterklärt hatten, ihre Vorstellung von Spaß zu untersuchen. In dieser Studie waren von Teenagerinnen bis zu Senioren sämtliche Altersgruppen vertreten, und sie umspannte auch alle Einkommensklassen und Bildungsstufen. Manche der Mitwirkenden waren Single, manche verheiratet, und es gab ungefähr genauso viele mit Kindern wie Kinderlose. Sie lebten überall in den USA und sogar überall auf der Welt verstreut, von Schweden über Südafrika bis nach Indien oder Bahrain.
Ich bat sie unter anderem, jeweils drei Erlebnisse zu beschreiben, die ihnen als Beispiele für echten Spaß im Gedächtnis geblieben waren. Sie sollten notieren, wie alt sie damals waren, was sie gemacht hatten und wer sonst noch dabei war.
So tun, als wäre man ein Affe
Die Berichte, die ich erhielt, waren faszinierend. Erinnerungen an echten Spaß waren nicht auf die Kindheit oder das junge Erwachsenenalter beschränkt; die Leute beschrieben auch Erlebnisse, die erst kürzlich stattgefunden hatten, manche erst einen Tag vor dem Ausfüllen des Fragebogens. Am auffälligsten war die Tatsache, dass alle Teilnehmenden, obwohl ich noch keine Definition geliefert hatte, instinktiv zu verstehen schienen, worauf ich hinauswollte, als ich das Wörtchen „echt“ vor das Wort „Spaß“ setzte.
Hier sind ein paar Beispiele:
Gemeinsames Musizieren, mit mir am Schlagzeug, meinem Mann an der Gitarre, meinem fünfzehnjährigen Sohn am Bass und dem Neunjährigen am Keyboard. Wir lachen nach jedem Song, denn wir sind nicht besonders gut, aber wir geben unser Bestes. Ich kann gar nicht beschreiben, wie viel Freude und Leichtigkeit mir diese Sessions bringen.
Das Erste, was mir einfiel, war Matsch durch die nackten Zehen zu quetschen. Durch Matsch zu laufen macht Spaß (und ist eklig). Ich weiß nicht mehr genau, wann ich das zuletzt gemacht habe, aber die Erinnerung an dieses glitschige Gefühl dürfte aus meiner Highschoolzeit stammen, als ich einen bestimmten Weg entlangging, vermutlich mit meiner Freundin Margaret.
Ich habe einen Lach-Workshop besucht, in dem ich niemanden kannte. Wir haben alberne Sachen gemacht, zum Beispiel so getan, als seien wir Affen, die einander begrüßten. Da war ich sechzig. Das hat echt Spaß gemacht!
Mit fünfundsiebzig begab ich mich auf einen zweiwöchigen virtuellen Zeichenmarathon auf dem Balkon meiner Schwester, die gerade mit ihrem Mann in ihrem Ferienhaus auf dem Land war. Ich war ganz allein mit meinen Zeichensachen und dem Computer, die Sonne brannte und die einzigen Geräusche waren der Wind und der Verkehr auf dem West Side Highway. Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, mich ganz und gar in eine Aufgabe zu vertiefen, die fast unmöglich zu bewältigen war.
Mit einem ausgelassenen, quirligen Hund Stöckchenholen zu spielen. Das war letztes Wochenende. Ich bin zweiunddreißig.
Ich war in der Mittelschule. Am ersten Abend in meinem neuen Zimmer veranstalteten meine Mutter und ich eine Überraschungsparty. Wir trugen unsere ausgefallensten Pyjamas, aßen Kekse und führten lange Gespräche, bei denen wir nur mit britischem Akzent reden durften. Es war so albern, dass wir die ganze Nacht durchgelacht haben.
Ungebremste Begeisterung
Die Einzelheiten der Anekdoten sind unterschiedlich – manche Situationen ergaben sich draußen in der Natur, manche beim Musizieren oder beim Sport, manche waren kreativ, neu oder albern. Manchmal waren Freundinnen und Freunde dabei, manchmal auch Fremde. Aber die Energie war überall die gleiche. Diese Momente haben etwas Freudiges und zugleich Bewegendes an sich. Sie zeichnen sich durch Unbeschwertheit, Ausgelassenheit und Begeisterung aus, und sie wirken derart elektrisierend, befreiend und ansteckend, dass es uns nicht schwerfällt, sie nachzuempfinden.
Echter Spaß gräbt sich in unser Gedächtnis ein. Diese Momente sind Erlebnisse, die das Leben lebenswert machen. Die emotionale Kraft solcher Erinnerungen beweist, dass ungehemmte Freude nicht trivial ist, sondern tiefgründig.
Nachdem die Beteiligten von ihren Erlebnissen erzählt hatten, fragte ich sie (wieder ohne eine Definition anzubieten), wie sie den Begriff „Spaß“ einer Person erklären würden, die ihn noch nie gehört habe. Ich staunte, wie viele der Antworten ähnliche Bereiche ansprachen.
„Spaß ist ungebremste Begeisterung“, schrieb jemand. „Reine Freude, Glück und Liebe“, schrieb jemand anderes.
„Eine intuitive Leichtigkeit, bei der die Brust weit wird und man das Gefühl hat, jeden Moment vom Boden abzuheben“, lautete eine meiner Lieblingsantworten. „Lachen und Freude und ein Gefühl, dass man niemand anders auf der Welt sein möchte. Spaß bedeutet, etwas mit anderen Leuten zu machen, das man toll findet und bei dem man sich nicht darum schert, was die anderen von einem denken. Ein Gefühl der Freiheit.“
Stöckchenholen spielen
Wie konnte die gleiche überschäumende Energie durch Erfahrungen ausgelöst werden, die so vielfältig waren – ein Zeichenmarathon, mit einer Freundin barfuß durch den Matsch laufen, Stöckchenholen mit einem Hund spielen?
Je mehr von diesen Erlebnissen ich las, desto überzeugter wurde ich, dass echter Spaß zwar in allen möglichen Kontexten erlebt werden kann, es aber dennoch eine allgemein gültige Definition geben muss, die auf alle Menschen und Erlebnisse zutrifft. Durch die Ergebnisse meiner Umfrage und weitere Literaturrecherche fiel mir auf, dass drei Komponenten immerzu vorkamen: eine spielerische Unbeschwertheit, ein Gefühl von Verbundenheit und das totale Versinken in die Aktivität oder Situation. Und so kam ich zu meiner Definition:
Echter Spaß ist ein Zusammenspiel von Spiel, Verbundenheit und Flow. Treten diese drei Elemente gleichzeitig auf, dann erleben wir die ungehemmte, intensive Freude, die mit echtem Spaß einhergeht.
Mit Spiel meine ich eine gewisse Leichtigkeit und ein Freiheitsgefühl; man tut etwas einfach nur, weil man Lust dazu hat, ohne sich um das Ergebnis zu scheren. Wie die Beispiele aus der Umfrage gezeigt haben, ist bei echtem Spaß kein Gefühl von Verpflichtung im Spiel – wenn wir unbeschwert sind, ist es uns egal, ob es eine konkrete Belohnung gibt. Wir haben das Gefühl, unsere normale Realität zu verlassen, sind von unseren Alltagspflichten befreit und können ausgelassen sein.
Gefühl der Verbundenheit
Ungehemmte Freude geht immer mit einem Gefühl der Verbundenheit einher – dem Eindruck, zusammen mit anderen Menschen (oder Dingen) etwas Besonderes zu erleben. Sie kann eintreten, wenn man sich ungewöhnlich stark mit seiner Umgebung (zum Beispiel der Natur) oder mit der Tätigkeit, die man gerade ausübt, mit einem Haustier oder auch mit dem eigenen Körper verbunden fühlt.
In den allermeisten Fällen besteht die Verbundenheit allerdings zu einer anderen Person. Wenn Menschen echten Spaß beschreiben, berichten sie oft von dem Gefühl, sich mit anderen zu verbinden, zugleich aber ganz sie selbst zu bleiben. Das gilt erstaunlicherweise sowohl für introvertierte als auch für extravertierte Menschen. Nach den Anekdoten in meiner Befragung zu urteilen, erleben introvertierte Menschen echten Spaß eher in einer kleinen Gruppe von Freundinnen und Freunden als unter vielen fremden Leuten, aber genau wie die extravertierten erleben sie viel seltener Spaßmomente, wenn sie allein sind.
Spiel und Flow
Flow beschreibt in der Psychologie einen Zustand, in dem man vollkommen in einer gegenwärtigen Erfahrung aufgeht, und zwar so sehr, dass man darüber die Zeit vergisst. Denken Sie an eine Sportlerin mitten im Match oder einen Musiker, der ganz vertieft ist in die Melodie, die er spielt, oder an das Gefühl, sich in einem Projekt oder einem Gespräch zu verlieren und dann plötzlich aufzublicken und festzustellen, dass eine ganze Stunde vergangen ist.
Spiel, Verbundenheit und Flow können jeweils unabhängig voneinander eine Reihe von positiven Gefühlen wie Triumph, Freude, Zufriedenheit, Glück oder Ehrfurcht auslösen. Ich kenne niemanden, der nach einer Erfahrung, die Ausgelassenheit oder Verbundenheit hervorgerufen oder zu einem Flowerlebnis geführt hat, gesagt hätte: „So eine Zeitverschwendung.“
Man kann auch zwei dieser Zustände gleichzeitig erleben. Verbundenheit und Flow zum Beispiel können durch ein intensives Gespräch oder während eines Gottesdienstes erzeugt werden. Spielerischer Flow kann auftreten, wenn man sich allein in ein geliebtes Hobby vertieft. Spielerische Verbundenheit empfindet man vielleicht, wenn man mit jemandem einen wissenden Blick tauscht oder gemeinsam über einen Insiderwitz lacht.
Spaß macht die Welt zu einem besseren Ort
Wenn aber Spiel, Verbundenheit und Flow gemeinsam auftreten, alle drei, dann geschieht etwas Magisches. Man hat echten Spaß. Man erlebt die Macht der Freude.
Spiel, Verbundenheit und Flow existieren nur in dem Augenblick, in dem wir sie empfinden, und das erklärt den faszinierenden Umstand, dass echter Spaß und die resultierende Freude ausschließlich in der Gegenwart stattfinden. Im Unterschied zu positiven Zuständen wie Glück oder Zufriedenheit ist echter Spaß ein Erlebnis. Das bedeutet leider, dass wir echten Spaß nicht ständig haben können, denn jedes Erlebnis hat einen Anfang und ein Ende. Andererseits wird Spaß dadurch leichter zugänglich; es fällt uns weniger schwer, uns Situationen und Umstände vorzustellen, in denen wir Spaß haben können, als zu überlegen, wie aus uns jemand werden kann, der glücklich und zufrieden ist.
Spiel, Verbundenheit und Flow ermutigen uns, Hemmungen zu überwinden und unsere Fassade abzulegen. Das dürfte auch der Grund sein, warum viele Leute berichten, sie hätten das Gefühl, authentischer und mehr sie selbst zu sein, wenn sie echten Spaß erleben.
Spiel, Verbundenheit und Flow: Unsere erfülltesten Beziehungen, unsere tiefsten Leidenschaften, unsere schönsten Erinnerungen weisen alle eine Kombination aus diesen drei Zuständen auf. Die Welt wäre eine bessere, wenn wir Verbundenheit, Spiel und Flow mehr Beachtung schenken würden.
Die Ursache für menschliches Gedeihen
Das muss kein Gedankenexperiment bleiben; Sie können sofort anfangen. Achten Sie auf Vergnügliches. Folgen Sie Ihrer Neugier und experimentieren Sie mit neuen Interessen, Hobbys und Leidenschaften. Schaffen Sie Raum für Aktivitäten, die Ihnen Freude machen. Verbringen Sie Zeit mit Menschen, in deren Gesellschaft Sie sich lebendig fühlen. Nehmen Sie sich vor, jeden Tag irgendetwas nur zum Spaß zu tun – nicht in dem abwertenden Sinn, in dem wir dieses Wort so oft gebrauchen, sondern: Spaß als etwas, das für unser Wohlergehen absolut nötig ist. Suchen Sie Situationen, in denen Sie Spiel, Verbundenheit und Flow erleben können, als wäre das etwas Dingendes und Unverzichtbares – denn das sind sie.
Echter Spaß ist nicht nur das Ergebnis menschlichen Gedeihens, er ist eine Ursache dafür. Spaß ermutigt uns, uns mit der Welt zu verbinden. Er belebt und nährt uns. Er bringt uns zusammen. Er erinnert uns daran, wer wir einmal waren – und daran, wer wir sein möchten.
Aus: Die Macht der Freude. Wie man sich wieder lebendig fühlt von Catherine Price, erschienen bei DuMont Buchverlag.