Arbeit als Erzieher: „Die Kinder beißen uns, treten uns, schreien uns an“

Erzieherinnen und Erzieher leisten viel, sind unterbesetzt, betreuen anstrengende Kinder – und fühlen sich damit alleingelassen. Ein Erfahrungsbericht.

Kindergartenkinder haben ihre Münder weit auf und schreien
Erzieherinnen und Erzieher müssen mitunter Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten betreuen – und fühlen sich damit nicht selten alleingelassen. © Robert Niedring/Getty Images

Ich bin Erzieher geworden, weil ich dachte, der Beruf sei familienfreundlich – Arbeitszeiten nur bis nachmittags, unbefristeter Vertrag –, aber jetzt fehlt mir oft die Kraft für meine Frau und meinen Sohn. Abends schlafe ich auf dem Sofa ein. Mein Hausarzt hat schon oft zu mir gesagt: „Wenn ich Sie mal eine Woche aus dem Verkehr ziehen muss, sagen Sie Bescheid.“

Ich arbeite in einem großen städtischen Kindergarten in einer Stadt im Rheinland. Unsere Einrichtung liegt in einem Brennpunkt,…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 4/2023: Schüchtern glücklich sein
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