Nachdem sich Nora Seed das Leben genommen hat, wacht sie inmitten einer riesigen Bibliothek auf. Unzählige Bücherregale ziehen aufgereiht wie Zinnsoldaten einem fernen Horizont zu. Sie sind mit Büchern in sämtlichen Grünnuancen gefüllt – von hellgrün leuchtend bis smaragdgrün. Nora ist in der Mitternachtsbibliothek angekommen. Ein Ort zwischen Leben und Tod. Ein Ort, an dem ihr jedes Buch die Möglichkeit schenkt, ein Leben auszuprobieren, das sie hätte führen können: ein Leben als Profischwimmerin, als…
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schenkt, ein Leben auszuprobieren, das sie hätte führen können: ein Leben als Profischwimmerin, als tapfere Polarforscherin, geliebte Mutter oder Ehefrau. Jedes Buch eröffnet eine andere Geschichte, eine andere Version ihrer selbst.
Wie die Romanfigur in Matt Haigs Bestseller Die Mitternachtsbibliothek besitzen auch wir unzählige Vorstellungen darüber, wer und wie wir in der Zukunft sein könnten. In der Grundschule stellen wir uns vielleicht vor, als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau die Welt zu retten. In der Studienzeit malen wir uns eine Zukunft als Physikerin, Landschaftsgärtner oder Familienvater aus. Nach der Pensionierung könnten wir wiederum eine talentierte Studentin an der Universität sein oder ein zugewandter Ehrenamtlicher in der Bahnhofsmission.
Erstmals beschäftigten sich die amerikanischen Sozialpsychologinnen Hazel Markus und Paula Nurius Mitte der 1980er Jahre mit diesen Zukunftsbildern, die in der Wissenschaft possible selves –„mögliche Selbst“ – genannt werden. „Das mögliche Selbst ist die Vorstellung des Einzelnen, was er werden könnte, was er gerne werden würde und wovor er Angst hat“, schreiben die Psychologinnen. Während einige potenzielle Ichs Hoffnungen, Ziele und schöne Fantasien widerspiegeln, stehen andere für düstere, traurige und gefürchtete Zukunftsbilder. So streben wir nach unserem sportlichen oder erfolgreichen Ich und möchten gleichzeitig unser ungesundes oder einsames Ich vermeiden.
Die möglichen Selbst sind Teil des Selbstkonzepts, das alle Gedanken und Überzeugungen umfasst, die ein Mensch über sich hat: wer er war, wer er ist – aber eben auch, wie und wer er sein könnte. Nach Markus und Nurius entwickelt sich das Selbstkonzept nämlich nicht nur aus vergangenen und aktuellen Erfahrungen, sondern reicht weiter in die Zeit hinein. Die Bilder, wie wir uns in der Zukunft sehen, können eine Art Brücke darstellen: vom gegenwärtigen zum zukünftigen Ich.
Stolz, souverän und durchtrainiert
Nora nimmt ein dünnes lindgrünes Buch aus dem Regal und schlägt die erste Seite auf: In diesem Leben ist Nora Seed eine erfolgreiche Schwimmerin, die bei den Olympischen Spielen Gold gewann und für ihre herausragenden Leistungen mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet wurde. Nachdem sie ihre Karriere im Alter von 28 beendet hatte, schrieb sie eine Autobiografie. Seitdem wird Nora regelmäßig für TED-Talks und andere Vortragsreihen gebucht. Anders als in ihrem Ursprungsleben ist sie in diesem selbstbewusst. Ihr durchtrainierter Körper macht sie stolz. Auf der Bühne ist sie souverän, strahlt viel – und wirkt natürlich. Das Publikum liebt sie.
In ihrem echten Leben war Nora in Schulzeiten eine ausgezeichnete Schwimmerin. Genau aus dieser Erfahrung heraus ist ihr erfolgreiches Selbst als Olympiasiegerin entstanden. Wie wir uns in der Zukunft sehen, wird nämlich von vergangenen Erfolgen und Niederlagen ebenso wie von unseren Werten und Idealen beeinflusst. Die Vorstellungen können dabei so vielfältig wie die Optionen in Matt Haigs Roman sein.
Polarforscherin mit Angst vor Eisbären
Zu einem konkreten Zeitpunkt in ihrem Leben stellen sich Menschen jedoch nur eine begrenzte Anzahl mögliche Selbst vor: In der Regel sind es zwischen drei und acht. Das fand die Psychologin Clare Rathbone von der Oxford Brookes University zusammen mit Kolleginnen in einer Studie heraus. Zudem beobachteten die Forscherinnen, dass sich die Bilder vor allem auf drei Lebensereignisse beziehen: Ehe, Beruf und Elternschaft.
Aber auch Gefühle und Persönlichkeitsmerkmale sind häufig Teil unserer Ich-Versionen: In der Zukunft sind wir mutiger, gewissenhafter oder einfach nur glücklicher. Diese eigenschaftsbezogenen Vorstellungen sind allerdings meistens vage und wenig detailliert. Im Gegensatz dazu stehen die Bilder bestimmter Lebensereignisse. Als mögliche Polarforscherin stellt sich Nora die beißende Kälte auf Spitzbergen vor. Sie spürt förmlich die Angst vor den Eisbären und die Einsamkeit in den kleinen, lieblosen Schiffskajüten, während sie wochenlang über den Arktischen Ozean schippert. Noras Abenteuer-Ich ist lebendig und intensiv.
Wie nah oder fern unsere möglichen Selbst in der Zukunft liegen, wird ebenso wie die Anzahl und die Art vom Alter geprägt. In einer frühen Studie aus dem Jahr 1991 zu diesem Forschungsbereich untersuchten die Psychologinnen Susan Cross und Hazel Markus mögliche Selbst über die gesamte Lebensspanne. Während sich junge Erwachsene ihr zukünftiges Ich in sechs bis acht Jahren vorstellten, lagen die Bilder älterer Personen mit zwei bis drei Jahren näher an der Gegenwart. Zudem malten sich die 18- bis 25-Jährigen durchweg positivere, extremere und mehr Ichs aus.
Das entdeckten auch Psychologen in der Identitätsforschung: Jugendliche und junge Erwachsene stellen sich besonders viele mögliche Selbst vor, weil sie noch erforschen, wer sie eigentlich sein wollen. Wie in der Mitternachtsbibliothek nehmen sie einfach ein Buch aus dem Regal und probieren das gewünschte Leben gedanklich aus. Gefällt ihnen ihr zukünftiges Ich nicht, wird das Buch einfach wieder zurückgestellt.
Unglückliche Pubbesitzerin
Im Laufe des Lebens werden die Zukunftsbilder vor allem weniger extrem: Statt der Erfolgreichste oder die Beste sein zu wollen, hatten die Befragten ab Mitte 20 moderatere Vorstellungen über ihr künftiges Selbst. Sie wollten eine zufriedene Musikerin sein, ein Weltreisender oder malten sich aus, mit ihrer Partnerin alt zu werden. Im mittleren Lebensalter, zwischen 40 und 60 Jahren, drehten sich die zukünftigen Ichs weniger um Neuanfänge. Vielmehr wurden bestehende Rollen weiterentwickelt: vom guten zum besseren Tennisspieler, von der erfolgreichen zur finanziell abgesicherten Angestellten. Je älter die Menschen werden, desto weniger glauben sie an eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten, vermuten die Psychologinnen Cross und Markus. Deshalb konzentrieren sie sich lieber auf die nahe Zukunft und darauf, bestehende Rollen zu verändern.
Nora greift zu einem samtgrünen Buch. In dieser Version hat sie nie mit ihrem Freund Dan Schluss gemacht. Diese Entscheidung hatte Nora im realen Leben nämlich oft angezweifelt und sich gefragt, ob sie nicht ein schönes gemeinsames Leben hätten führen können. Nun sind die beiden verheiratet und führen einen Pub in Littleworth, einem überschaubaren bürgerlichen Dorf nahe Oxford.
Doch das Leben ist eine bittere Enttäuschung. Dan ist ein alkoholkranker, egoistischer Mann, der sie betrügt und kleinmacht. Erst als Nora zurück in der Mitternachtsbibliothek landet, erinnert sie sich wieder: Dan hat sie in ihrem echten Leben oft schlecht behandelt, sie angelogen und zu viel getrunken. Deswegen hat Nora ihn vor dem Altar stehengelassen. Es wäre gar kein schönes Leben geworden. Diese gefürchtete Zukunft, die sie beinahe schon vergessen hatte, aber nun in der Mitternachtsbibliothek ausprobieren durfte, hatte sich schon in ihrem realen Leben abgezeichnet – und sie damals zur Trennung bewegt.
Die Weichen für Veränderung
Die Bilder, wie wir uns in der Zukunft sehen, haben einen großen Einfluss auf unser Leben. Mithilfe der möglichen Selbst können wir uns besser in verschiedene Rollen und Situationen einfühlen – und sind daraufhin entschlossener, einen bestimmten Weg einzuschlagen. Man könnte sagen: Sie stellen die Weichen für Veränderungen. Die Sozialpsychologinnen Hazel Markus und Paula Nurius nehmen sogar an, dass ein großer Teil unserer Handlungen darauf abzielt, sich dem erhofften Selbst anzunähern und das gefürchtete zu vermeiden.
Ähnliches beobachteten die kanadischen Psychologinnen Elisa Murru und Kathleen Martin Ginis in einer Untersuchung zum Bewegungsverhalten: Teilnehmende, die aufgefordert wurden, sich entweder ein sportliches oder ein gefürchtetes unsportliches Selbst vorzustellen, trieben vier bis sechs Wochen nach dem Experiment deutlich mehr Sport als die Kontrollgruppe. Diese malte sich gar kein zukünftiges Ich aus. Auch andere Studien zeigen, dass Personen unangenehme Situationen wie einen anstrengenden Fitnesskurs oder eine schmerzvolle Trennung eher ertragen, wenn die Handlung mit dem erhofften oder gefürchteten Ich verbunden ist.
Dennoch sind unsere Zukunfts-Ichs nicht automatisch motivierend und hilfreich. Nora in Matt Haigs Roman ist Mitte 30, als sie sich das Leben nimmt. Kurz zuvor verlor sie ihren Job, ihre Katze starb und der Kontakt zu ihrer besten Freundin brach ab. Obwohl sie unzählige mögliche Selbst besaß, hatte sie die Hoffnung auf ein glückliches Leben aufgegeben.
Eine Studie aus den 90er Jahren, die unter anderem von dem inzwischen verstorbenen Persönlichkeitspsychologen Charles Carver durchgeführt wurde, belegt, dass sich Pessimistinnen und Pessimisten oft mehr positive Ich-Varianten vorstellen als optimistische Menschen. Carver und Kollegen vermuteten, dass ängstliche Personen versuchen könnten, ihre Zukunft über viele hoffnungsvolle Selbst abzusichern. Die Befunde einer neuen Studie der britischen Psychologin Emily Hards ergaben, dass sich Menschen mit und ohne depressive Symptome nicht in ihren potenziellen Ichs unterscheiden – es geht darum, wie sie mit ihnen umgehen.
Nicht im Einklang mit der Persönlichkeit
Wirklich hilfreich und motivierend werden die Bilder zu unseren künftigen Selbst erst, wenn sie ausgewogen sind. Das betont die Psychologin Daphna Oysermann von der University of Southern California in ihren Studien immer wieder. In einer ihrer Untersuchungen wurden Schulkinder einer achten Klasse gebeten, sich sowohl als gute Schülerin oder Schüler als auch als Sitzenbleiber vorzustellen. Eine andere Gruppe sollte sich gar kein mögliches Selbst ausmalen.
Die Ergebnisse zeigen: Schülerinnen und Schüler mit ausgewogenen Bildern, die sie als Sitzenbleiber und auf der anderen Seite als fleißiges Schulkind abbildeten, waren im Unterricht deutlich motivierter und fleißiger. Im Gegensatz zur anderen Gruppe nutzten sie auch mehr Strategien, um ihr Ziel zu erreichen: Sie verbrachten mehr Zeit mit Hausaufgaben, waren weniger störend und nahmen aktiver am Unterricht teil. Laut Psychologin Oysermann sind sich Personen, die sich ihr erhofftes, aber auch ihr gefürchtetes zukünftiges Ich vorstellen, eher der negativen Konsequenzen bewusst und entschlossener, etwas dagegen zu tun.
Gleichzeitig muss unser erhofftes zukünftiges Ich im Rahmen unserer Möglichkeiten liegen. Persönlichkeitspsychologe Carver nannte dies das erwartete mögliche Selbst. Es ist das zukünftige Ich, von dem wir fest glauben, es zu erreichen. Das Doktorandin-Selbst einer guten Philosophiestudentin ist demnach weitaus plausibler als das Berühmter-Rockstar-Selbst eines unmusikalischen Juristen. Personen mit einem realistischen Zukunfts-Ich strengen sich auch mehr an, ihm näherzukommen. Sie entwickeln mehr Ideen und konkrete Pläne, die mit ihrem möglichen Selbst verbunden sind. Genau daran scheitert es bei Pessimistinnen: Obwohl sie eine Vielzahl von positiven Bildern besitzen, glauben sie seltener daran, sie erreichen zu können – und versuchen es erst gar nicht.
Gefährlich wird es auch, wenn wir unerreichbaren Zukunftsversionen nacheifern. Wer den hohen Anspruch hat, sein zukünftiges Ich möge eines der drei Jahrtausendprobleme der Mathematik lösen, könnte früher oder später frustriert sein. Das erhoffte Selbst nie zu erreichen ist schmerzhaft. Das andauernde Scheitern bedroht nicht nur unseren Selbstwert, sondern steigert ebenso das Risiko für Depressionen. Genauso hinderlich ist es, wenn es im Widerspruch zur Persönlichkeit steht. In einem Leben ist Nora eine berühmte Pop-Ikone und tritt vor hunderttausenden von Fans auf. Doch eigentlich ist sie introvertiert und hasst Menschenmengen. In ihrem echten Leben hat Nora dieses zukünftige Ich also aus gutem Grund verworfen.
Ein neues, leeres Buch
Und genau darin liegt der Schlüssel zum Wohlbefinden: Wir können die Bilder, wie wir uns selbst in der Zukunft sehen, bewusst verändern oder verwerfen – und so aktiv die eigene Zukunft gestalten. Sind sie plausibel, ausgewogen und erwartbar, motivieren sie uns. Beschreiben sie jedoch zu hohe, unrealistische Ansprüche oder passen nicht zu unserem Wesen, sollten wir sie anpassen oder loslassen. Manchmal passiert das von ganz allein: Unser Feuerwehrfrau-Selbst aus der Schulzeit weicht anderen Interessen, unser Schwimmer-Selbst verblasst mit dem Beginn einer neuen Lebensphase.
Halten uns hingegen andere Bilder fest, ist es hilfreich, sie Schritt für Schritt anzupassen. Das ist selbstwertschonend und führt nicht zu dem Gefühl, man sei gescheitert, betonen die Psychologinnen Cross und Markus. So müssen wir gar nicht unsere ganze Zukunft umschreiben. Schon kleine Umformulierungen helfen: aus einer berühmten Mathematikerin wird eine gewissenhafte, aus einem erhofften Adoniskörper ein gesunder oder aus einer perfekten Mutter eine fürsorgliche.
Nora wurde in all den grünen Bänden Konzertpianistin, Reisebloggerin, alleinerziehende Mutter, Ökoarchitektin, Katzenhüterin und vieles mehr. Erst als sie all diese Leben ausprobiert hatte, merkte sie: Sie passten gar nicht zu ihr. Nora wurde gelassener: Sie hatte gar keine Chancen verpasst – es waren nämlich gar nicht ihre möglichen Selbst. Mit dieser Erkenntnis zerbricht die Mitternachtsbibliothek plötzlich unter ihren Füßen. Nora wacht in ihrem Bett auf und spuckt zur Feier ihrer Rückkehr ins Leben die Schlaftabletten mitsamt allem anderen Mageninhalt über ihre ganze Bettdecke aus. Ihr wurde ein neues, leeres Buch geschenkt. Und wer immer sie in Zukunft sein möchte, das kann Nora jetzt noch einmal neu schreiben.
Selbstkonzept
Das Selbstkonzept ist das, was wir denken, wenn wir über uns selbst nachsinnen. Es ist das Gesamtsystem aller Überzeugungen über die eigene Person. Das Selbstkonzept umfasst also die als Wissen empfundene Mutmaßung über die eigenen Wesenszüge, Fähigkeiten, Interessen und Gefühle – samt Beurteilung. Dazu gehört auch die Vorstellung davon, wer wir in der Vergangenheit waren, in der Gegenwart sind und wer wir in der Zukunft sein möchten.
Quellen
Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek. Droemer Verlag 2021
Hazel Markus, Paula Nurius: Possible selves. American Psychologist, 41/99, 1986, 954-969
Susan Cross, Hazel Markus: Possible selves across the life span. Human Development, 34/4, 1991, 230-255
Clare J. Rathbone u.a.: Imagining the future: A cross-cultural perspective on possible selves. 42, 2016, 113-124
Daphna Oyserman, Stephanie Fryberg: The possible selves of diverse adolescents: Content and function across gender, race and national origin. In: Curtis Dunkel, Jennifer Kerpelman: Possible selves: Theory, Research and Application. Nova Science Publishers 2006, 17-39
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