Im Fokus: Psychotherapie in Russland

Psychotherapie in Russland: Wie der Angriffskrieg auf die Ukraine auch Russinnen und Russen umtreibt, zeigt ein Gespräch mit Boris Shapiro aus Moskau.

Das Serbski-Wissenschaftszentrum für Sozial- und Gerichtspsychiatrie in Moskau ist ein großes, graues Gebäude mit vielen Fenstern
Ängste und Depressionen aus Machtlosigkeit: Eine graue Zeit brach für die Menschen in Russland mit Beginn des Ukrainekriegs herein. © ©Alexander Savin, WikiCommons

Herr Shapiro, wie geht es Ihnen?

Schlimm.

Schlimm?

Es ist kaum auszuhalten, wirklich ekelhaft. Eigentlich ist meine Generation ja durch die sowjetische Erfahrung geimpft. Aber so schmerzhaft wie heute habe ich das damals nicht empfunden.

Sie leiten die Fakultät für Praktische Psychologie an der Moskauer Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Die Uni gilt als fortschrittlich und unabhängig. Einigen war sie wohl zu unabhängig: Vor zwei Jahren wurde ihr Rektor verhaftet, die Uni…

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