Dieses Jahr beginnt der Ausnahmezustand am 20. Dezember und wird etwas länger als drei Wochen andauern. Alles ist jetzt anders. Die Menschen im Bus sind anders. Die Schlangen im Supermarkt sind anders. Die Deko in den Straßen ohnehin. Vielleicht geht man in eine Kirche, die man lange nicht von innen gesehen hat. Zu Hause tolerieren wir den Duft nach Tannennadeln, im Büro das missachtete Klingeln eines Telefons. Die üblichen Regeln gelten nicht mehr – und auch wir sind jetzt nicht mehr ganz dieselben, nur…
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Dieses Jahr beginnt der Ausnahmezustand am 20. Dezember und wird etwas länger als drei Wochen andauern. Alles ist jetzt anders. Die Menschen im Bus sind anders. Die Schlangen im Supermarkt sind anders. Die Deko in den Straßen ohnehin. Vielleicht geht man in eine Kirche, die man lange nicht von innen gesehen hat. Zu Hause tolerieren wir den Duft nach Tannennadeln, im Büro das missachtete Klingeln eines Telefons. Die üblichen Regeln gelten nicht mehr – und auch wir sind jetzt nicht mehr ganz dieselben, nur halb die Menschen, die wir eben noch waren, nur halb jene, die wir bald wieder sein werden.
Zwischen den Jahren erleben wir im Kleinen noch einmal das, was uns im Übergang von der Kindheit zur Jugend widerfahren ist. Das Alte ist vorbei, das Neue noch nicht da. Der Zustand des „Nicht mehr“ und „Noch nicht“ hat einen Namen: liminal. Anthropologen wie Victor Turner nutzten diesen Begriff, um genau solche Übergangsphasen zu beschreiben – Zeiten, in denen die Gesetze des Alltags die Pausentaste gedrückt haben.
Auch Räume können liminal sein. Etwa wenn uns jemand in der Arztpraxis aus dem Wartezimmer ruft und bittet, im Zimmer fünf Platz zu nehmen. Dort sitzen wir dann allein. Nicht mehr im Warteraum – und trotzdem noch nicht dran. Genau in solchen liminalen Zeiten und Räumen ist Platz für seltsame Dinge, Gefühle, Überlegungen. Sie bieten stets die Chance für Reflexion, für Perspektivwechsel, für Veränderung und Neubeginn.
Zeit, um sich zu verpuppen
Im Tierreich verlaufen solche Zwischenphasen oftmals dramatisch. Die Raupe verpuppt sich, bevor sie als Schmetterling durch die Luft flattert. In menschlichen Gesellschaften sind es religiöse und weltliche Rituale, die solche Übergangszeiten erzeugen. Natürlich: In der modernen Welt verbringen wir die Zeit zwischen den Jahren nur selten in der Wüste, um dort durch Fasten und Beten den Willen der Götter zu erfragen. Und doch verschiebt sich jetzt oft unmerklich die Art, wie wir uns selbst und unsere sozialen Rollen erleben.
Deshalb ist der Jahreswechsel die perfekte Zeit, um Bilanz zu ziehen und sich sechs entscheidende Fragen zu stellen. Wie steht es um mich …
in meiner Beziehung zu mir selbst?
in meiner Partnerschaft?
hinsichtlich der Prioritäten im Job?
als lernendes Wesen?
in meiner Trauer um die Menschen, die ich verloren habe?
in den Gesprächen mit meiner Familie?
Diesen Fragen geht unsere Titelgeschichte nach. Aber funktionieren die hier vorgestellten Selbsterkundungen nur in der liminalen Phase um den Jahreswechsel? Natürlich nicht. Es handelt sich um wissenschaftlich unterfütterte Inspirationen, die zu allen Zeiten sinnvoll sind. Dennoch bekommen sie in diesen Tagen einen zusätzlichen Schwung. Wir feilen an den Regeln unseres Lebens am besten dann, wenn diese Regeln gerade eine Pause einlegen.
Das Jahr gut abschließen ... durch Selbstvergebung
Der Psychiater Michael Linden erklärt, wie wir negative Ereignisse umschreiben können und warum es hilfreicher ist, nach vorne zu schauen als zurück:
Wie ich auf das Jahr zurückblicke, habe ich selbst in der Hand: Wenn ich mich frage, was blöd gelaufen ist, entscheide ich mich für die Variante „Ich mache mich selbst fertig“. Ich kann mich aber auch darauf konzentrieren, was gut war. Vielen Menschen fällt das schwer. Man freut sich nicht jeden Tag, dass man nicht die Treppe heruntergefallen ist. Aber den Sturz von der Treppe – den merkt man sich. Unser Gedächtnis reagiert leider viel sensibler auf Negatives.
Richtig schwer fällt die Konzentration auf das Gute, wenn Menschen meinen, Fehler begangen zu haben. Dabei sagen solche Erfahrungen überhaupt nichts über die Gegenwart aus. Was gestern passiert ist, muss heute nicht wieder passieren. Und wer sich nicht mehr ins Auto traut, weil er einen Unfall verursacht hat, oder sich wegen einer Trennung nicht mehr auf eine Beziehung einlässt, wird seine negativen Gefühle nur verschlimmern.


Mit der Vergangenheit gut abschließen
Deshalb ist es wichtig, vergeben zu können, auch sich selbst. Die forgiveness psychology versteht unter dem Begriff, dass man für sich mit der Vergangenheit abschließt. Man darf das nicht verwechseln mit Verständnis, Rechtfertigung, Duldung oder Versöhnung. Sie spielen dabei keine Rolle. Es geht nur darum, für sich gewissermaßen das Buch zuzuklappen.
Man kann Ereignisse nicht bewusst vergessen. Wer das versucht, erreicht das Gegenteil. Auch Verdrängung ist nicht hilfreich. Man kann aber lernen, die Erinnerung von der damit verbundenen Emotion zu trennen, und sich klarmachen: Sie ist kein Tatsachenbericht, sondern das Ergebnis dessen, mit welchen Gefühlen und Beweggründen ich zurückschaue. Ich kann also lernen, an meine Scheidung zu denken, ohne mich automatisch darüber aufzuregen, oder auf meinen Unfall blicken, ohne Angst und Schuld zu empfinden.
Um das zu erreichen, gibt es unterschiedliche Strategien, zum Beispiel rescripturing: Man schreibt die Vergangenheit so lange um, bis man selbst zum Helden wird. Schön beobachten lässt sich das bei Klassentreffen, wenn nach drei Bier alle behaupten, niemals Angst vor dem Mathelehrer gehabt zu haben. Auch die Konfrontation mit der Realität hilft. Nur weil unschöne Dinge passiert sind, heißt das nicht, dass sie etwas mit mir selbst zu tun haben.
Bis man emotionslos auf belastende Ereignisse zurückschauen kann, ist es ein langer Prozess. Manchmal benötigt man dafür therapeutische Hilfe. Vielleicht blockieren auch Moralvorstellungen: Du machst es dir zu einfach! Aber warum müssen Sie es sich kompliziert machen? Sie leben mit der Schuld. Trotzdem können Sie ab heute machen, was vernünftig ist. Wer in der Vergangenheit badet, entwickelt neue, falsche Erinnerungen. Der Neurologe Oliver Sacks war der Überzeugung, bei der Bombardierung seines Elternhauses im Krieg dabei gewesen zu sein. Ein Onkel wies ihm nach, dass er zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht in London gewesen war. Auch falsche Erinnerungen können sehr plastisch und sogar traumatisch wirken.
Meine Haltung ist deshalb: Das Schöne am Negativen ist, dass es vorbei ist. Wer ständig zurückschaut, rennt irgendwann gegen den Laternenpfahl.
Michael Linden ist Professor für Neurologie, Psychiatrie, psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Psychologischer Psychotherapeut. Er gehört der Leitung der Forschungsgruppe „Psychosomatische Rehabilitation“ an der Charité Berlin an und ist Leiter der ärztlichen Weiterbildung des Instituts für Verhaltenstherapie Berlin.
Das Jahr gut abschließen ... in der Partnerschaft
Ein Gespräch mit der Paartherapeutin Anne Meinhold über die Herausforderung, auch als Eltern eine erfüllte Beziehung zu führen:
Wie finde ich heraus, wie es mir in meiner Beziehung geht?
Ich empfehle den Paaren, für sich allein in eine kleine Selbstanalyse zu gehen und sich zu fragen: Wann bin ich glücklich mit meinem Partner oder meiner Partnerin? Und in welchen Momenten bin ich unglücklich? Bin ich zu 90 Prozent zufrieden, zu 70 Prozent oder nur zu 40 Prozent, und woran liegt es? Was fehlt?
Bei 60 Prozent Unzufriedenheit sollte ich etwas tun. Kommt man zu der Einsicht, dass man überwiegend unglücklich ist, weil man grundlegende Dinge vermisst, wie etwa eine erfüllte Sexualität, Verständnis oder von der Partnerin oder dem Partner fair und respektvoll behandelt zu werden, kann es sinnvoll sein, sich Hilfe zu suchen. Das gilt auch, wenn in der Partnerschaft dauerhaft das Gefühl entsteht, mehr als der andere tragen zu müssen. Elternpaare trifft das sehr viel häufiger. Sie müssen die Arbeit gut teilen, die Kinderbetreuung und den Haushalt.
Sie praktizieren gendersensible Paartherapie, was ist das?
Die Psychotherapie geht genau wie die Medizin vom Menschen aus, nicht von Mann und Frau. Deren Sozialisation und auch deren Lebensrealität sind jedoch unterschiedlich. Ich berücksichtige neben den klassischen Methoden der Psychotherapie wie beispielsweise der Tiefenpsychologie explizit die Geschlechterrollen und die Lebensrealitäten von Müttern und Vätern. Die Antworten auf die oben gestellten Fragen können bei einem Paar höchst unterschiedlich ausfallen: Es kann sein, dass er morgens vor der Arbeit noch eine Viertelstunde am Frühstückstisch sitzt, die Zeitung liest und ganz glücklich ist – und sie gestresst die Brotdosen füllt und sich im Stillen ärgert.
Sind diese Probleme bei allen Paaren gleichermaßen vorhanden?
Bei den gleichgeschlechtlichen Paaren ist das Problem anders gelagert, ich rede hier von gemischtgeschlechtlichen Paaren. Und bei denen differenziere ich zwischen Paaren mit Kindern und ohne Kinder. Es macht einen riesigen Unterschied, ob beide Partner unabhängig sind, über ein eigenes Einkommen verfügen und aus Liebe gemeinsame Zeit verbringen.
Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich: 70 Prozent aller Paare mit Kindern haben in erster Linie ein Problem mit der Arbeitsteilung. Sie kommen aber selten rein in die Praxis und sagen: Unser Problem ist die ungerechte Verteilung von Haus- und Care-Arbeit. Sie sagt etwa: „Ich habe gar keine Lust auf Sex“, und er sagt: „Ich fühle mich ungeliebt.“ Wer sich nicht fair behandelt fühlt oder allein gelassen mit der Arbeit und verärgert ist, will keinen Sex. Wenn ich gucke, woran es hängt, dann hängt es oft genau daran.
Was wissen wir darüber?
Statistisch gesehen geht man davon aus, dass eineinhalb bis zwei Stunden Arbeit täglich im Haushalt anfallen – pro Person. Nicht mal die Frauen wollen hören, dass das mindestens sechs Stunden reine Hausarbeit bei einer vierköpfigen Familie ergibt. Da ist noch kein Kind ins Bett gebracht oder eine Gutenachtgeschichte vorgelesen. Die Hausarbeit schafft sich nicht ab, nur weil wir die Hausfrauen abschaffen! Es ist statistisch erwiesen, dass Männer ihre geleisteten Arbeitsstunden überschätzen, wohingegen die Frauen ihren Einsatz unterschätzen, der deutlich höher ist. Darüber stutzen die Männer dann, und es stolpert die Liebe.
Unabhängig von deren Alter?
Männer unter 40 sind bemühter, etwas zu ändern, weil ihnen klar ist, dass dieses Ungleichgewicht auf Kosten ihrer Frau geht; und das besteht ja nicht nur beim Putzen, sondern auch in den ungleichen Rollenerwartungen. Die Frauen übernehmen die Erwartungen, die die Gesellschaft an sie heranträgt, und versuchen, ihnen gerecht zu werden. Sie sind ihrem Selbstverständnis nach für das Glück ihrer Lieben verantwortlich, auch deshalb fällt es ihnen so schwer, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Das endet nicht selten im Burnout. Mütter werden stärker zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit zerrieben.
Einmal angenommen, der Mann hat das verstanden und ist bereit, etwas zu ändern. Worin sollte dann der erste Schritt bestehen?
Das Paar erstellt etwa eine Liste, in der beide ihre geleisteten Stunden im Job, im Haushalt und der Kinderbetreuung aufführen. Wichtig: Alle Tätigkeiten zählen gleich. Die Aufgaben werden neu verteilt, konkret bedeutet das meist, dass der Mann künftig mehr Verantwortung übernehmen muss. Beide erstellen einen Plan, der regelt, wer was zu tun hat. So macht man das ja auch in anderen Teams.
Wie funktioniert das?
Anfangs: gar nicht! Die Frau klagt beispielsweise, sie habe keine Socken mehr, weil er nur zweimal die Woche wäscht. Und er entfernt keine Flecken aus der Kinderkleidung. Der Mann entgegnet, sie sei pingelig und er habe halt sein System. So eine Lebensumstellung geht nicht von heute auf morgen, sie erfordert von beiden Zugeständnisse. Er muss begreifen, dass er mit dem Waschen eine Dienstleistung erbringt, die sich nach den Bedürfnissen der Familie richtet; sie muss vielleicht ab und an Flecken aus den Lieblingsteilen selbst herausschrubben.
Was entgegnen Sie auf den Einwand, es gehe bei Paaren um Gefühle und Bindung und nicht um Haushaltskram?
Fühlt sich einer der Partner in der Beziehung dauerhaft ausgenutzt und in seinen Bedürfnissen ignoriert, zerstört das die Liebe. Das Organisieren und Planen passt nicht in unser Bild von Romantik. Fakt ist: Viele Paare mit Kindern sind erschöpft, haben keine Zeit zu zweit und entfremden sich voneinander. Mir geht es nicht um Listen, sondern um zwei Menschen, die sich gemeinsam entwickeln. Daraus eröffnen sich Freiräume, in denen Verständnis, Nähe und Erotik gedeihen können. Das ist ein sehr freudvoller Prozess.
Anne Meinhold ist seit mehr als 20 Jahren psychotherapeutisch tätig. Sie führt in Berlin eine Praxis für gendersensible Einzel- und Paartherapie und gilt als Expertin für Paare mit Kinder.
Das Jahr gut abschließen ... und die Prioritäten im Job ermitteln
Die meisten von uns verbringen einen erheblichen Teil ihrer Zeit mit Arbeit. Wie wir beruflich einen guten Jahresabschluss finden:
Sie sitzen am Schreibtisch und stehen unter Druck wegen der bevorstehenden Weihnachtspause. Der Kopf schmerzt, der Nacken knarzt. Doch statt zu arbeiten, rufen Sie Ihren Kalender auf und schauen nach, welche Brückentage sich im nächsten Jahr ergeben. Eine halbe Stunde später hat sich die Arbeit immer noch nicht von allein erledigt. Aber so irritierend es klingt: Dieses Motivationstief können Sie nutzen, um das Jahr beruflich gut zu Ende zu bringen.
Lassen Sie den Kalender offen und schauen Sie die vergangenen Monate noch einmal durch. Was war Ihnen in diesem Jahr wichtig? Was davon konnten Sie verwirklichen und was ist mal wieder liegengeblieben? Warum haben Sie die Gehaltsverhandlung nicht geführt oder die Fortbildung abgesagt, die Sie sich vorgenommen hatten?
Für den Klempner ist immer Zeit
Vielleicht hilft Ihnen in diesem Zusammenhang auch der TED Talk der amerikanischen Autorin Laura Vanderkam. Sie erzählt darin von einer Frau, die abends nach Hause kommt und in ihrem Keller eine riesige Wasserlache entdeckt. Offensichtlich ist der Boiler kaputt. Was für eine nervenzehrende Sauerei! Sie kümmert sich um das Nötigste, am nächsten Tag kommt der Klempner, danach eine Reinigungsfirma. Am Ende wird sie die Beseitigung des Chaos sieben Stunden ihrer Zeit gekostet haben.
„Hätte zu Beginn der Woche jemand gefragt: ,Können Sie sieben Stunden erübrigen für ein Triathlontraining? Oder um sich als Mentorin zu engagieren?‘, hätte die Frau wahrscheinlich reagiert wie die meisten von uns: ,Sehen Sie nicht, wie beschäftigt ich bin?‘ Aber als die Frau sieben Stunden finden musste, weil ihr Keller unter Wasser stand, schaufelte sie sieben Stunden frei. Und das zeigt: Zeit ist elastisch. Sie passt sich dem an, was wir in sie hineinfüllen.“
Mit dieser Geschichte im Hinterkopf: Welche „Wasserschäden“ sehen Sie in Ihrem Kalender? Haben in diesem Jahr die Dinge Priorität bekommen, die Ihnen selbst wichtig waren? Oder haben Krankheitsvertretungen, Prokrastination oder das schlechte Gewissen bestimmt, wofür sie sich im Job Zeit genommen haben?
Herauszufinden, was offenbar Priorität hatte und wie sich das im nächsten Jahr ändern soll, ist manchmal gar nicht so einfach. Laura Vanderkam hat einen Trick: „Schicken Sie sich selbst einen Jahresrückblick – aber tun Sie so, als hätten wir schon Ende nächsten Jahres. Es war ein großartiges Berufsjahr. Welche drei bis fünf Ereignisse oder Prozesse waren dafür verantwortlich?“
Eigenlob stinkt nicht
Vielleicht scheuen Sie sich davor, sich selbst in den höchsten Tönen zu loben, aber: Den Brief liest ja niemand. Also können Sie ruhig dick auftragen und sich alles in den schönsten Farben ausmalen. Erwähnen Sie dabei nicht hundert Kleinigkeiten, sondern die drei bis fünf wichtigsten beruflichen Ereignisse (und wenn Ihre Priorität tatsächlich ist, das Maximum an Urlaubstagen herauszuholen oder sogar unbezahlten Extraurlaub zu beantragen, dann schwärmen Sie im Brief von Ihrem Sabbatical).
Und dann kommt das Schönste: Schauen Sie wieder in Ihren Kalender, genießen Sie den Anblick freier Spalten im nächsten Jahr und tragen Sie die drei bis fünf Ziele aus Ihrem fiktiven Brief tatsächlich ein. Das sind Ihre „Wasserschäden“, von deren Bearbeitung Sie niemand abbringen wird. Jetzt können Sie beruhigt in die Weihnachtspause gehen. Alle Termine mit dem Klempner sind schon vereinbart.
Laura Vanderkam ist eine Expertin für Zeitmanagement, Work-Life-Balance und Lebensplanung. Ihre Bücher, Podcasts, Blogs und Vorträge erreichen ein Millionenpublikum.
Das Jahr gut abschließen ... und Abschied nehmen
Haben wir einen geliebten Menschen verloren, geht es nicht darum, die Beziehung zu kappen. Sondern?
Als Richard Feynman seine Frau Arline an die Tuberkulose verliert, ist er erst 27 Jahre alt. Der Physiker trauert lange, doch irgendwann erholt er sich. Er wird wieder heiraten, Kinder großziehen, einen Nobelpreis gewinnen und ein eindrückliches, aufregendes Leben führen.
In seinem Nachlass entdeckt man ein versiegeltes Kuvert, eine Art Flaschenpost aus einer längst vergangenen Zeit. Der Umschlag enthält einen Brief, den Feynman an Arline geschrieben hat – rund 16 Monate nach ihrem Tod. Heute weiß man: Feynmans geheimer Trauerprozess in den späten 1940er Jahren hat die Erkenntnisse der modernen Psychologie um Jahrzehnte vorweggenommen. Er ist eine Art Blaupause dafür, wie wir zum Jahresende mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertigwerden können. Er schreibt:
Liebe Arline,
ich bete dich an, mein Schatz. Ich weiß, wie gerne du das hörst, aber ich schreibe es nicht nur, weil es dir gefällt – ich schreibe es, weil es mich innerlich ganz warm macht, dir das zu schreiben.
Was Richard Feynman „innerlich ganz warm macht“, gehört inzwischen zum Standardrepertoire in der Trauertherapie. Das weiß auch Lene Holm Larsen, die an der Universität Aarhus zu dem Thema forscht und am Nationalen Trauerzentrum in Kopenhagen tätig ist. Seit Jahren sitzen in ihren Gruppen Menschen, die jemanden verloren haben und ohne professionelle Hilfe nicht mehr zurück ins Leben finden. Woche für Woche gibt Lene Holm Larsen ihnen dieselbe Hausaufgabe: „Schreib einen Brief an den Menschen, um den du trauerst!“ Einige Trauernde reagieren zunächst skeptisch. Wie kann man jemandem schreiben, der gar nicht mehr lebt? Genauso dachte auch Richard Feynman.
Es ist so furchtbar lange her, dass ich dir das letzte Mal geschrieben habe – fast zwei Jahre, aber ich weiß, dass du mir das verzeihen wirst, weil du verstehst, wie ich bin: stur und realistisch; und ich dachte, es hätte keinen Sinn zu schreiben.
Im Ritual der Zweisamkeit
Wie beginnt man so einen Brief? Richard Feynman tat es mit einer Liebeserklärung. In den Gruppen von Trauerforscherin Lene Holm Larsen klingt die erste Aufgabe deutlich einfacher. Man erzählt, dass man jetzt Teil einer Trauergruppe ist, wovor man sich fürchtet und was man sich davon erhofft. „Die Teilnehmenden kommen dabei zu ganz wunderbaren tiefen Einsichten. Sie merken, wie viel diese Briefe ihnen geben.“ Viele machen aus diesem Dialog mit der verstorbenen Person eine feste Gewohnheit. Man setzt sich an seinen Lieblingsplatz, mit Ruhe und gutem Papier. Man schreibt mit der Hand. Man erschafft ein Ritual der Zweisamkeit. Wer das möchte, liest seinen Brief in der Trauergruppe vor, andere tun das lieber allein an dem Grab ihres verstorbenen Menschen.
Lene Holm Larsen hat kürzlich einen Forschungsüberblick zu dieser Methode veröffentlicht. „Unter den Fachleuten herrscht Einigkeit darüber, dass solche Trauerbriefe nützlich und wirksam sein können, auch die Betroffenen empfinden sie als hilfreich.“ Warum ist das so? Zum einen weil viele Trauernde sich instinktiv zurückziehen und Gedanken und Gefühle oft für sich behalten. Der Schreibprozess wirkt als eine Art Gegengift: Er schafft einen sicheren Ort, an dem wir endlich sagen, was wir erleiden.
Erinnerungen leben lassen
Zum anderen werden viele Trauernde immer wieder von düsteren Gedanken heimgesucht. Lene Holm Larsen ermutigt sie deshalb, sich bewusst auch an schöne Momente mit den Verstorbenen zu erinnern. „Auf einmal kommen diese Erinnerungen zurück. Und da man sie in seinem Brief wieder zum Leben erweckt hat, wird man sie auch nicht wieder vergessen.“ Genau diese Technik nutzte intuitiv auch Richard Feynman:
Ich möchte Probleme haben, die ich mit dir besprechen kann – ich möchte kleine Projekte mit dir machen. […] Was sollen wir tun? Wir haben gemeinsam gelernt, wie man Kleider näht – oder Chinesisch gelernt – oder einen Filmprojektor angeschafft. […] du warst die „Ideenfrau“ und der allgemeine Anstifter all unserer wilden Abenteuer.
Die Erinnerungen an die „wilden Abenteuer“ bringen für einen Moment Freude und Licht in Feynmans Gedankenwelt. Sigmund Freud war noch der Ansicht, man müsse im Trauerprozess die Bindung zur verstorbenen Person überwinden und loslassen, um Platz für Neues zu schaffen. Heute weiß man: Die Menschen, die wir verloren haben, werden für immer bei uns bleiben. Die Beziehung bleibt bestehen. „Wenn junge Menschen ihre Eltern verloren haben, vermissen sie deren Rat“, sagt Lene Holm Larsen. „Aber wenn sie ihnen dann ihre Fragen und Probleme schreiben, spüren sie plötzlich sehr genau, was der Vater oder die Mutter geraten oder geantwortet hätte.“ Auch bei Richard Feynman findet sich so eine Beziehungspassage. Er beklagt sich bei seiner Frau über sein Liebesleben.
Ich wette, du bist überrascht, dass ich nach zwei Jahren noch nicht einmal eine Freundin habe (außer dir, mein Schatz). Aber du kannst nichts dafür, Liebling, und ich auch nicht – ich verstehe es nicht, denn ich habe viele Mädchen kennengelernt, sehr nette sogar, und ich möchte nicht allein bleiben – aber nach zwei oder drei Treffen sind sie alle Asche.
Ehrliche Klarheit und Akzeptanz
Lene Holm Larsen sagt: Die Briefe an die verlorene Person sind auch deshalb heilsam, weil sie wie eine Verhaltenstherapie funktionieren. Wir konfrontieren uns dabei mit der Realität. Und aus den wirren Gedankenschleifen im Kopf formen sich mit der Zeit Sätze voller ehrlicher Klarheit und Akzeptanz.
Ich liebe meine Frau. Meine Frau ist tot.
So entsteht eine neue Form von Gespräch mit dem Menschen, der gegangen ist. Und so erfahren Trauernde Schritt für Schritt Heilung. Dass der Schritt zurück ins Leben gelingt, zeigt sich manchmal in ersten Momenten von Humor und Lachen. Auch Richard Feynman beschließt seinen Brief mit einem bittersüßen Witz:
PS: Bitte entschuldige, dass ich das nicht abschicke – aber ich kenne deine neue Adresse nicht.
Vielleicht hat man 2024 jemanden verloren. Ein Brief, wie Richard Feynman ihn schrieb, ist dann vermutlich die beste Strategie, um das Jahr zu beschließen und mit einer anderen Perspektive in das neue zu gehen.
Lene Holm Larsen promovierte in den USA, arbeitet seit einigen Jahren aber wieder in ihrer dänischen Heimat. Sie ist Postdoc im Fachbereich Psychologie und Verhaltenswissenschaften an der Universität Aarhus und forscht für Det Nationale Sorgcenter in Kopenhagen.
Das Jahr gut abschließen ... als lernendes Wesen
Judith Glück hat weise Menschen erforscht und weiß: Wir alle können uns in diese Richtung entwickeln – sofern wir bereit sind zur Selbstreflexion.
Frau Professorin Glück, blicken wir auf die vergangenen Monate zurück, kommen uns zahlreiche Erlebnisse in den Sinn. Wie finden wir heraus, welche für unsere innere Entwicklung bedeutsam sind?
Wir können uns in einer ruhigen Situation fragen: Was ist mir im vergangenen Jahr widerfahren? Was habe ich Wichtiges erlebt? Das muss gar nichts Besonderes oder gar Einschneidendes gewesen sein, entscheidend ist, dass damit intensive Gefühle einhergingen oder immer noch präsent sind. Ein einziger Satz in einem Gespräch oder eine Beobachtung ist manchmal in der Lage, innere Prozesse anzustoßen.
Ist es sinnvoll, nur über negative Geschehnisse zu reflektieren?
Ich würde eher davon abraten, den noch frischen Verlust eines geliebten Menschen oder eine neue Krankheitsdiagnose in der Tiefe zu erforschen, das tut zu sehr weh oder ängstigt zu stark. Ein Kollege hat eine Studie durchgeführt, in der er fragte: „Wodurch haben Sie sich in Ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt?“
Interessanterweise nannten die Teilnehmenden nicht nur Krisen und Schicksalsschläge, sondern auch sehr viel Positives wie etwa die Geburt eines Kindes. Wesentlich ist, dass ein Ereignis dazu führt, dass unsere bisherige Denkweise, unsere Überzeugung oder auch unser Selbstbild nicht mehr passend ist. Wir sind gefordert, diese loszulassen, zu reflektieren und durch stimmigere Vorstellungen zu ersetzen.
Sind wir dazu gleichermaßen fähig?
Es gibt eine Gruppe von Menschen, die sich den eigenen Lebensfragen erst gar nicht stellen. Haben sie Belastendes oder Schwieriges erlebt, sagen sie lapidar: Das ist nun okay für mich, ich muss nicht in alten Wunden bohren. Wir nennen dieses Verhalten redemptives Reflektieren. In einer Interviewstudie haben wir herausgefunden, dass mit mehr redemptivem Reflektieren größeres Wohlbefinden einhergeht, anders als beim exploratorischen Reflektieren. Das sehen wir bei jenen, die sich intensiv mit ihrem Innenleben auseinandersetzen, selbst wenn damit unangenehme bis schmerzhafte Emotionen verbunden sind. Wir finden ausgeprägtes exploratorisches Reflektieren bei eher weisen Menschen, man kann wohl sagen, dieser Weg führt zu Weisheit.
Können Sie uns dazu bitte ein Beispiel geben?
Nehmen wir einen Konflikt aus den letzten Monaten, der mich wütend gemacht hat und vielleicht noch immer macht. Hier wäre der erste Schritt, zu fragen: Was genau löst in mir diese starken Emotionen aus? Welche anderen Gefühle gehen mit der Wut einher? Wie sehr liegt es an mir, dass die andere Person mich so verärgert hat? Kann es sein, dass sie gar keine schlechten Absichten hegte? Habe ich etwas Ähnliches zuvor erlebt?
Spannend wäre es auch, sich zu fragen, wie mein Gegenüber mein Verhalten erlebt hat. Was hat er oder sie gefühlt, als ich diesen oder jenen Satz gesagt habe? Oder: Was würde ich einer guten Freundin sagen, die diese Auseinandersetzung erlebt hat? Es geht im Kern um einen Perspektivwechsel, der erfordert, dass ich eine selbstkritische Haltung einnehme. Das fällt uns nicht immer leicht und erfordert auch Übung. Im Ergebnis entwickeln wir Empathie auch für schwierige Menschen und gelangen zudem zu einem höheren Maß an Selbsterkenntnis.
Was weiß die Forschung darüber?
Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch ein gewisses Maß an Weisheit hat und darüber hinaus auch erwerben kann. Hochgradig Weise sind nach unserer Definition äußerst selten, dennoch ist es möglich, in kleinen Schritten weiser zu werden. Der Psychologe Igor Grossmann etwa hat ein Weisheitstraining entwickelt, bei dem man regelmäßig Tagebuch führt. Über längere Zeit notiert man, was man erlebt, und nimmt dabei aber die neutrale Beobachterperspektive ein, man geht auf Distanz zu sich selbst. Dieses Experiment lässt uns auf die Metaebene kommen, was sich als weisheitsfördernd herausgestellt hat.
Zudem haben wir in unseren Studien herausgefunden: Weise Menschen wissen ganz genau, was ihnen guttut, und achten auch auf sich, nicht nur im Selbstinteresse. Zur Reflexion gehört für mich auch, zu schauen, was richtig schön war im vergangenen Jahr. Vielleicht gibt es da eine vertraute Person, mit der ich gut reden kann. Oder ich habe entdeckt, dass mir Wandern guttut. Darauf kann ich dann im kommenden Jahr ein wenig mehr Augenmerk legen.
Judith Glück ist Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Klagenfurt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Erkundung von Weisheit.
Das Jahr gut abschließen ... mit dem wichtigsten Gespräch des Jahres
Die berühmten 36 Fragen des Psychologen Arthur Aron helfen uns dabei, bedeutsame Konversationen zu führen, bei denen wir unser Gegenüber neu kennenlernen.
Meine Mutter ist 80 Jahre alt, eine kleine Frau voller Energie. Jetzt sitzen wir am Küchentisch und reden. Wir haben Tausende von Gesprächen geführt. Meist ahne ich, was sie als Nächstes sagen wird, in welcher Sprachmelodie, mit welcher Mimik, welcher Gestik. Diesmal jedoch läuft alles anders. Der Oberkörper meiner Mutter hat sich aufgerichtet in einer Art, die ich nicht von ihr kenne. Ihre Augen wirken auf einmal blauer als sonst. Ihr Blick erscheint mir seltsam klar. Er geht in die Ferne. Es fühlt sich an, als säße vor mir eine Frau Anfang zwanzig, die mit fast kindlicher Neugier in die Welt blickt und auf dieses endlose Meer an Leben, das noch vor ihr liegt.
Und all das kam so: Ich wollte unser Gespräch auf eine andere Ebene bringen. Weg von den Alltagsdingen, weg von meinen Erzählungen über den Job, weg von ihren Geschichten über die Leute im Dorf. Wie schafft man das? In Gesprächen mit Fremden weiß ich das ziemlich genau. Jemand hat das erforscht.
Mitte der 90er Jahre steckte der Psychologe Arthur Aron von der Stony Brook University per Zufallsprinzip Erstsemesterstudierende paarweise zusammen. Die einander Zugelosten hatten sich bis dahin kaum gekannt. Sie sollten sich gegenseitig 36 Fragen stellen. Hinterher konnte Aron messen, dass sie ein starkes Gefühl der Nähe und Intimität miteinander entwickelt hatten. Eine Dreiviertelstunde hatte dafür genügt. Später behauptete die New York Times, Arons Liste sei eine Art Zauberfunken, um absichtsvoll das Feuer der Liebe zwischen zwei Menschen zu entfachen. Als „Die 36 Fragen zum Verlieben“ geistert der Gesprächsleitfaden seither durchs Internet (Arons Studie erwähnt das Wort „Liebe“ kein einziges Mal).
Was haben wir gemeinsam?
Irgendwann kommt mir jedenfalls der Gedanke: Funktionieren diese 36 Fragen auch zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern? Eine entsprechende Studie ist nirgends zu finden und auch auf meine Anfrage bei Arthur Aron bekomme ich keine Antwort.
Also mache ich einfach einen Selbstversuch. Bei einem Besuch sage ich meiner Mutter: „Es gibt da ein paar Dinge, die ich dich schon länger mal fragen wollte. Hast du gerade Zeit?“ Sie nickt und so fange ich an: „Wenn du dich für eine beliebige Person entscheiden könntest: Wen hättest du gern als Tischgast beim Essen?“ Meine Mutter überlegt. Sie hat sich diese Frage noch nie gestellt. Ich sehe, wie es in ihrem Kopf arbeitet, wie ihre Fantasie anspringt, wie eine schwer zu fassende Lebendigkeit durch ihre Gesichtszüge strömt. Sie wählt einen längst verstorbenen Politiker, den sie für seine Lebensleistung bewundert. Ich stelle weitere Fragen, meine Mutter antwortet. Das Gespräch fließt. Wir haben beide viel Freude daran.
Dann kommt Frage Nummer acht: „Nenne drei Dinge, die du und dein Gegenüber anscheinend gemeinsam haben.“ Meine Mutter schaut mich an. Sie überlegt kurz und nennt dann relativ schnell drei Eigenschaften. Mir fallen weitere Gemeinsamkeiten ein. In der Studie von Arthur Aron lautet die Anweisung, dass man die Fragen vorlesen soll, als stünden sie gleichsam in einem Brief einer dritten, neutralen Person. Danach sollen beide ihre Antwort geben. Ich weiche von diesem Protokoll ab, indem ich meist nur frage und nur selten antworte. Es funktioniert auch so.
Meine Mutter ist bewegt. Ich bin bewegt.
Frage zehn: „Wenn du irgendetwas an der Art und Weise, wie du erzogen wurdest, ändern könntest, was wäre das?“ Meine Mutter spricht von ihrer Kindheit, von ihren Eltern und wie sie sich durchs Leben gekämpft haben. Ich erfahre dabei einiges, das ich noch nicht über meine Vorfahren wusste.
Frage siebzehn: „Was ist deine schönste Erinnerung?“ Jetzt erzählt meine Mutter von der Zeit, in der sie und mein Vater sich ineinander verliebt haben. Auch hier: Dinge, von denen ich nichts wusste. Ich habe meine Mutter noch nie so jung gesehen wie in diesem Moment.
Frage achtzehn: „Was ist deine schlimmste Erinnerung?“ Wieder kommt eine Geschichte, die ich nicht kannte. Meine Mutter ist bewegt. Ich bin bewegt.
Irgendwann spüre ich, dass es jetzt genug ist. Ich lasse viele Fragen aus und lese die Liste längst nicht bis zum Ende. Doch wir haben in unserem Dialog einen Ton angeschlagen, der sich durch meinen gesamten Besuch durchzieht. Die Gespräche werden tiefer, auch die mit meinem Vater.
Wäre heute der 31. Dezember: Es wäre der perfekte Tag, um 2024 abzuschließen.
Jochen Metzger wohnt in Hamburg, stammt aber aus einem Dorf in der Nähe von Karlsruhe, wo seine Eltern heute noch leben. Er schreibt seit 2008 für Psychologie Heute.
Quellen
Sigrid Engelbrecht, Michael Linden: Lass los! Es reicht – Wege aus der Verbitterung. Ecowin 2018
Uwe Repschläger, Claudia Schulte, Nicole Osterkamp (Hg.): Gesundheitswesen aktuell 2023. Beiträge und Analysen. Barmer 2023
Laura Vanderkam: Ausgeschlafen! Was die erfolgreichsten Menschen schon vor dem Frühstück tun. Redline 2021
Lene Holm Larsen: Letter writing as a clinical tool in grief psychotherapy. Journal of Death and Dying, 89/1, 2024, 222–246
Richard Feynman: Absolut vernünftige Abweichungen vom ausgetretenen Pfad. Briefe eines Lebens. Piper 2006
Igor Grossmann u.a.: Training for wisdom: The distanced-self-reflection diary method. Psychological Science, 32/3, 2021
Arthur Aron u.a.: The experimental generation of interpersonal closeness: A procedure and some preliminary findings. Personality and Social Psychology Bulletin, 23/4, 1997, 363–377